„Damit der Beteiligungskapitalmarkt funktioniert, braucht er effiziente Marktplätze, auf denen sich Nachfrager und Anbieter finden können. Die KfW und die Deutsche Börse AG haben mit dem Deutschen Eigenkapitalforum diesen wichtigen Marktplatz auch in stürmischen Zeiten offen gehalten“, sagte Dr.
Peter Fleischer, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. „Unternehmen, die am Eigenkapitalforum teilgenommen haben und heute am Markt aktiv sind, haben infolge ihres Wachstums mehr als 10.000 neue hochwertige Arbeitsplätze schaffen können. Dies belegt die volkswirtschaftliche Bedeutung dieses Marktplatzes für Eigenkapitalfinanzierungen“.
„Das Eigenkapitalforum hat in den vergangenen zehn Jahren entscheidend zur Verbesserung der Eigenkapitalkultur beigetragen: Es ist die führende
Informations- und Networking-Veranstaltung auf dem Sektor der Eigenkapitalfinanzierung und hat in Europa professionelle Standards etabliert“, sagte Rainer Riess, Managing Director bei der Deutschen Börse.
„Die Deutsche Börse selbst hat mit Entry Standard, General Standard und Prime Standard maßgeschneiderte Kapitalmarktzugänge geschaffen, damit Unternehmen aller Branchen und Größen die Börse als Handels- und Finanzierungsplattform nutzen können“.
Das Beteiligungsklima in Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren stetig verbessert. So erreichte das von KfW und dem Branchenverband BVK erhobene German Private Equity Barometer im Schlussquartal 2005 einen neuen Höchststand. Das Deutsche Eigenkapitalforum hat im Frühjahr traditionell die Frühphasenfinanzierung von Unternehmen im Fokus. Das Segment der Frühphasenfinanzierung erfreut sich ebenfalls eines Stimmungsaufschwungs, es weist allerdings im Gegensatz zum Spätphasensegment weiterhin Defizite auf. So sind beispielsweise die auf die Frühphase spezialisierten Beteiligungsgesellschaften deutlich weniger erfahren als die primär in der Spätphase aktiven. Auch sind die durchschnittlichen Fondsgrößen in der Frühphase oftmals sehr klein, so dass eine Diversifizierung über verschiedene Zielunternehmen und eine Durchfinanzierung der Portfoliounternehmen über mehrere Investitionsrunden oftmals nicht möglich sind. Dies sind einige der Ergebnisse einer Studie zum deutschen Beteiligungskapitalmarkt, die die KfW gemeinsam mit dem KfW Stiftungslehrstuhl von Frau Prof. Ann-Kristin Achleitner von der TU München erstellt hat. Die Studie wurde im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums vorgestellt.
Die KfW Mittelstandsbank unterstützt Finanzierungen in der Frühphase mit dem ERP-Startfonds. Dabei können junge Technologieunternehmen bis zu 3 Mio.
EUR erhalten, vorausgesetzt sie finden einen weiteren Finanzierungspartner, der Mittel in gleicher Höhe zur Verfügung stellt. "Der ERP-Startfonds unterstreicht unsere Förderstrategie, die für die Beteiligungsfinanzierung
gilt: Wir fördern stets mit dem Markt; denn wir sehen uns auch als Marktentwickler", sagte Dr. Peter Fleischer. Außerdem engagiert sich die KfW im High-Tech-Gründerfonds, den der Bund zusammen mit der KfW und Industriepartnern aufgelegt hat. Der High-Tech-Gründerfonds ist mit 260 Mio. EUR ausgestattet und im August 2005 gestartet.
Das Deutsche Eigenkapitalforum wurde das erste Mal vor zehn Jahren veranstaltet. Seitdem findet es zweimal jährlich - im Frühjahr und im Herbst - statt. Bei der Veranstaltung in der ersten Jahreshälfte stehen Eigenkapital suchende Unternehmen aus der vorbörslichen Frühphase, im Herbst Unternehmen in der Spätphase und gelistete Unternehmen im Fokus.