Weiland sagte, der Auftrag des Grimme-Instituts werde nach Ansicht der Landesregierung auch im digitalen Zeitalter keineswegs überflüssig: "Wir sind davon überzeugt, dass Medienqualität gerade in der digitalen Zukunft die entscheidende Währung sein wird." Sorgfältig recherchierte Informationen und gut erzählte Geschichten seien für die Orientierung der Menschen auch weiterhin essentiell. Medienqualität sei eine unverzichtbare Voraussetzung für individuelle Teilhabe in der Gesellschaft. "Ich bin ganz sicher", fügte er hinzu, "das Grimme-Institut wird dafür sorgen, dass Qualität nicht irgendwann einmal zu einem Unwort wird."
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Grimme-Instituts, Michael Schmid-Ospach, nannte die Fusion der beiden in Marl ansässigen Institute "sehr gut geglückt". Anfänglich habe er sich nicht vorstellen können, dass es gelingen könne, zwei Institute mit so unterschiedlichen Aufgaben, Ansätzen und Unternehmenskulturen zu einer stimmigen Einheit zu verschmelzen. Nun sei eine mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattete Institution entstanden, "die sich leidenschaftlich dem demokratischen Interesse an den Medien" verschreibe. Schmid-Ospach griff damit eine Formulierung des früheren NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau auf. Er erinnerte an den 1995 verstorbenen Gründer des Adolf-Grimme-Instituts, Bert Donnepp. Auch dieser - so Schmid-Ospach - hätte sich für die Fusion der beiden Institute ausgesprochen. "Er wäre immer dafür gewesen, die Basis 'eines' Instituts zu stärken."
Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des ecmc, Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), bescheinigte dem neuen 'Marler Leuchtturm' gute Zukunftsaussichten. "Gelder, die für die Sicherung der Medienqualität und die Förderung der Medienkompetenz angelegt werden, sind hier in guten Händen." Es gelte nunmehr, hiervon das Land - Staatskanzlei wie einzelne Ministerien - weiterhin zu überzeugen. Mit dem Land wie der LfM sei es gelungen, zwei bisherige Garanten der Marler Institute auch für die Zukunft bei der Stange zu halten. Das Land engagiere sich als ein wesentlicher und verlässlicher Partner. "Dies stimmt mich sehr froh", fügte Brautmeier hinzu.
Der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann, erklärte zum Selbstverständnis der neuen Institution: "Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für Medienqualität, Medienbewertung, Medienbildung und Medienqualifizierung." Die Verschmelzung der beiden Institute mache Sinn, da "zwei Institutionen zusammengehen, die in reichem Maße über das verfügen, was man Schnittmengen nennt". Für die Wahrnehmung der Ziele gebe es viele Instrumente - vom Grimme-Preis über den Grimme-Online-Award, Studien und Tagungen bis hin zu vielfältigen Einzelprojekten der Bildung und der Kompetenzvermittlung. In der neuen Formation arbeite ein "tolles Team" engagiert und innovativ miteinander.
Marls Bürgermeister Werner Arndt erklärte, mit der Verschmelzung der beiden Institute "wächst zusammen, was zusammen gehört". Mitarbeiter, Leitung, Projekte, Gremien, Freunde und Förderer des Grimme-Instituts erhielten für die Zukunft "neue Schubkraft". "Bildung ist mehr als Information und Wissen." Mit diesem Credo untermauerte Ulrich Aengenvoort, Verbandsdirektor des Deutschen Volkshochschulverbandes und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Grimme-Instituts, seine positive Einschätzung der künftigen Rolle der Marler Institution. "Die Vermittlung von Medienkompetenz ist eine wunderbare Chance für aktive Bildungsarbeit." Angenvoort stellte heraus, angesichts der neuen Medien und der Digitalisierung gebe es im Bereich von Innovation und Forschung noch viele Aufgaben. In Verbindung mit dem Grimme-Preis, der auf seine Weise republikweit einzigartig sei und dies bleibe, werde die Arbeit des Instituts in seiner jetzigen Formation noch an Schlagkraft und Aufmerksamkeit gewinnen.