Seit Anfang 2011 erarbeitet die Stadt Penzberg gemeinsam mit der Kommunalen Energieberatung von Green City Energy und KlimaKom, einem Fachbüro für Kommunalberatung, ein zielorientiertes Integriertes Klimaschutz- und Energiekonzept. Darin zusammengefasst werden konkrete Strategien und Maßnahmen, die kommunale Klimaschutzaktivitäten bündeln und eine wirkungsvolle Beteiligung der Bürger schaffen. "Unser Ziel ist, die CO2-Emission der Region bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent der heutigen Bilanz zu reduzieren. Langfristig betrachtet arbeiten wir natürlich auf die Energiewende hin", so Penzbergs Erster Bürgermeister Hans Mummert.
Bei der Maßnahmenerstellung arbeiten Green City Energy und KlimaKom eng mit der Stadt Penzberg und den Penzberger Bürgern zusammen. Um den Experten und fachkundigen Bürgern vor Ort die Gelegenheit zu geben, die Maßnahmen zur Verminderung der CO2-Bilanz selbst zu entwickeln und mitzubestimmen, veranstalteten Green City Energy und KlimaKom am 9. April die Energiewerkstatt, ein Experten-Workshop an dem kreativ Ideen gesammelt und mit Möglichkeiten gespielt werden sollte. Teil nahmen insgesamt rund 50 Mitglieder aus dem Penzberger "Arbeitskreis für kommunales Energiemanagement" (AKEM), Vertreter von Stadt und Stadtwerken sowie verschiedener ansässiger Unternehmen und Fachkräfte aus dem Energie-Bereich. An acht Thementischen entwickelten die Teilnehmer der Energiewerkstatt dann konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz. "Es herrschte eine wirklich gute Stimmung. Die Energiewerkstatt war genauso effizient, wie wir es uns erhofft hatten", so Mirjam Schumm von der kommunalen Energieberatung von Green City Energy. "Man merkt, wie wichtig Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzkonzepten ist: erstens gehen gute Ideen nicht verloren und zweitens schafft man durch die Einbindung der Anwohner so eine breite Akzeptanz für das Projekt in der Bevölkerung." Diese Ansicht teilt auf Rolf Beuting, Wirtschaftsförderer der Stadt Penzberg. "Natürlich ist ein Koordinator nötig, doch die Unterstützung lokaler Experten und fachkundigen Bürgern ist ebenfalls von großem Wert für den Erfolg unseres Klimaschutzkonzeptes."
Insgesamt 16 Maßnahmen haben die Teilnehmer in der Energiewerkstatt erstellt. Darunter befinden sich unter anderem Ideen wie die Einführung von Thementagen zur Gebäudesanierung, um die Penzberger Bürger über die Möglichkeiten der Wärme-Effizienz aufzuklären. Ein Bürger-Solarpark und auch die Nutzung der Windenergie sind im Gespräch. Auch eine Sanierung und Umstrukturierung des Bahnhofes als bürgerfreundliche Mobilitätszentrale und die energetische Sanierung des Wellenbades mit Umstieg auf Nahwärme wurden vorgeschlagen. "Auf jeden Fall wird sich in meinen letzten drei Amtsjahren im Klimaschutz der Stadt Penzberg noch viel tun", kommentiert Bürgermeister Mummert. "Die Klimawerkstatt war ein solcher Erfolg, das möchten wir auf jeden Fall in einigen Wochen wiederholen."
Schon in den letzten Jahren hat die Stadt Penzberg im Bereich des kommunalen Klimaschutzes zahlreiche Einzelprojekte auf den Weg gebracht. Im Juli 2007 haben sich die Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau mit der "Resolution zur Zukunft der Energie" im Landkreis Weilheim-Schongau und der Einrichtung eines Klimabeirates positioniert. In diesem Zusammenhang wurde für den Landkreis ein umfassendes Klimagutachten erstellt. Darüber hinaus hat die Stadt mit dem "Arbeitskreis für Kommunales Energiemanagement" (AKEM) ein deutliches Zeichen gesetzt. Dem Arbeitskreis gehören Vertreter der Verwaltung, der Stadtwerke und des Stadtrates an, die für die Dauer der Konzepterstellung Maßnahmen entwickeln und anschließend dem Stadtrat vorlegen. Im Oktober 2010 ist sie außerdem als erste Kommune aus dem Landkreis Weilheim-Schongau Stifter der Energiewende Oberland geworden.