„Künstliche Intelligenz bietet viele positive Möglichkeiten, wird aber auch gezielt missbraucht“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei der G DATA CyberDefense AG. „Personen tun oder sagen in Filmaufnahmen scheinbar Dinge, die sie in Wirklichkeit nie getan haben, und erscheinen in vermeintlichen Fotos, die nichts mit der Realität zu tun haben. Neben Medienkompetenz ist es deshalb wichtig, Kindern die verschiedenen Absichten hinter Deepfakes zu erläutern und gefährliche Seiten und Accounts mit Hilfe einer Kindersicherung zu sperren.“
Sieben Tipps für mehr Online-Sicherheit von Kindern
- Medienkompetenz stärken: Nutzen Sie Webinare oder Schulungen, die den sicheren Umgang mit digitalen Medien vermitteln – so lernen Sie und Ihr Kind zusammen, Deepfakes und Desinformation zu erkennen.
- Sicher im Netz: Filter helfen, riskante Inhalte zu blockieren, ersetzen aber keine Gespräche über Fake-News und Deepfakes. Schauen Sie nach integrierten Kindersicherungen auf Geräten und Betriebssystemen wie Windows Family Safety, Apple Screen Time oder Google Family Link. Auch für soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram und YouTube gibt es Kindersicherungen, um die Nutzung zu steuern.
- Deepfakes entlarven: Zeigen Sie Ihrem Kind, woran manipulierte Bilder, Videos oder Stimmen zu erkennen sind – etwa an unnatürlichen Bewegungen, verzerrten Stimmen oder inkonsistenter Beleuchtung.
- Extremistische und populistische Inhalte: Fördern Sie eine offene Gesprächskultur, in der Ihr Kind lernt, extremistische und populistische Aussagen kritisch zu hinterfragen und provokanten Inhalten mit Besonnenheit zu begegnen.
- Kritisches Denken fördern: Ermutigen Sie Ihr Kind, Informationen nicht blind zu vertrauen. Faktencheck-Websites helfen, Quellen zu prüfen und Falschinformationen zu entlarven.
- Privatsphäre schützen: Erklären Sie Ihrem Kind, warum es wichtig ist, persönliche Daten sparsam weiterzugeben – sei es in sozialen Netzwerken, Gaming-Chats oder Apps. Cyberkriminelle nutzen Deepfake-Technologien oft in Kombination mit gestohlenen Informationen, um Identitäten zu fälschen oder gezielte Betrugsversuche zu starten.
- Malwareschutz installieren: Neben dem Schutz vor Viren und Malware bieten viele Programme auch einen integrierten Webfilter, der jugendgefährdende Inhalte blockiert und sicheres Surfen ermöglicht.
Was ist der Safer Internet Day?
Der Safer Internet Day (SID) setzt sich jedes Jahr Anfang Februar für mehr Schutz und Aufklärung von Kindern und Jugendlichen bei der Onlinenutzung ein. Koordiniert wird der Aktionstag in Deutschland von der EU-Initiative klicksafe, die die Online-Kompetenz junger Menschen fördert und dieses Jahr das Motto „Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ ausgerufen hat. Jeder kann an dem Tag Aktionen beisteuern und mitmachen, ob Institution, Stiftung, Unternehmen, Vereine oder Privatpersonen.