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Steuerliche Nebenleistungen: Was Steuerzahler über Zuschläge und Zinsen wissen sollten

Wer seine Steuerpflichten nicht rechtzeitig erfüllt, muss mit finanziellen Konsequenzen rechnen. Neben der eigentlichen Steuerschuld können zusätzliche Kosten in Form von Verspätungszuschlägen, Säumniszuschlägen und Zinsen anfallen.

(PresseBox) (Essen, )
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Ein Überblick über die wichtigsten Regelungen.


Verspätungszuschläge: Erziehung durch Druckmittel

Verspätungszuschläge sollen die rechtzeitige Abgabe von Steuererklärungen sicherstellen und sind in § 152 der Abgabenordnung (AO) geregelt. Die Festsetzung erfolgt im Ermessen der Finanzverwaltung und berücksichtigt Höhe der Steuerschuld, Dauer der Verspätung sowie den Grad des Verschuldens.

Ein Verspätungszuschlag ist nur zulässig, wenn:
  • eine Steuererklärung verspätet oder gar nicht abgegeben wurde,
  • es sich um eine erklärungspflichtige Abgabe handelt,
  • den Steuerpflichtigen ein Verschulden trifft.
Wichtig: Auch eine nicht unterschriebene Steuererklärung gilt als nicht abgegeben. Versäumnisse durch den Steuerberater zählen wie eigenes Verschulden. Die Höhe des Zuschlags ist gesetzlich gedeckelt: maximal 10 % der festgesetzten Steuer, höchstens jedoch 25.000 Euro. Gegen die Festsetzung kann Einspruch eingelegt oder ein Erlassantrag (§ 227 AO) gestellt werden.

Praxistipp: Bei absehbaren Verzögerungen empfiehlt sich rechtzeitig ein Antrag auf Fristverlängerung – oft genügt ein Anruf beim Finanzamt.

Säumniszuschläge: Automatisch fällig bei verspäteter Zahlung

Säumniszuschläge entstehen automatisch (§ 240 AO), wenn eine festgesetzte Steuer nicht pünktlich bezahlt wird. Anders als beim Verspätungszuschlag ist dabei kein Verschulden erforderlich – das Zuschlagsrecht gilt kraft Gesetz.

Die Voraussetzungen:
  1. Die Steuer ist festgesetzt.
  2. Die Zahlung ist fällig.
  3. Die Zahlung erfolgt nicht rechtzeitig.
Der Säumniszuschlag beträgt 1 % pro angefangenen Monat der Säumnis, berechnet auf volle 50 Euro der rückständigen Steuer. Eine dreitägige Schonfrist für Überweisungen wird gewährt – entscheidend ist der Zahlungseingang beim Finanzamt.

Beispiel: Bei einer Steuerschuld von 6.320 Euro, die mit dreimonatiger Verspätung gezahlt wird, entsteht ein Säumniszuschlag von 189 Euro.

Praxistipp: Wer vorübergehend zahlungsunfähig ist, kann eine Stundung nach § 222 AO beantragen. Ein Erlassantrag nach § 227 AO ist bei unverschuldeter Säumnis (z. B. Krankheit) möglich.

Zinsen: Nachzahlung kann teuer werden

Zinsen fallen nur in gesetzlich geregelten Fällen an. Die wichtigsten:
  • Erstattungs- und Nachzahlungszinsen (§ 233a AO)
  • Stundungszinsen (§ 234 AO)
  • Hinterziehungszinsen (§ 235 AO)
  • Prozesszinsen (§ 236 AO)
  • Aussetzungszinsen (§ 237 AO)
Der gesetzliche Zinssatz liegt bei 0,5 % je vollem Monat – unabhängig vom Marktzinssatz. Kleinbeträge unter 10 Euro werden nicht erhoben. Zinsen werden auf volle 50 Euro abgerundet.

Der Zinslauf bei Nachzahlungen beginnt 15 Monate nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuer entstanden ist. Er endet mit der Bekanntgabe des Steuerbescheids.

Beispiel: Eine Nachzahlung von 8.260 Euro für das Jahr 2008 wird im April 2011 festgesetzt. Die Verzinsung beginnt im April 2010 – für 12 Monate ergeben sich 495 Euro Zinsen.

Steuerliche Behandlung: Nachzahlungszinsen sind nicht absetzbar. Erstattungszinsen hingegen zählen als Kapitalerträge und sind steuerpflichtig – ein Punkt, der aktuell Gegenstand eines Revisionsverfahrens beim Bundesfinanzhof ist (Az. VIII R 1/11).

Praxistipp: Um hohe Nachzahlungszinsen zu vermeiden, können im Vorfeld freiwillige Erhöhungen der Vorauszahlungen beantragt werden.

Fazit: Wer Fristen versäumt oder seine Steuerschuld nicht rechtzeitig begleicht, muss mit empfindlichen Zuschlägen und Zinsen rechnen. Mit etwas Planung, Kommunikation mit dem Finanzamt und gegebenenfalls rechtzeitig gestellten Anträgen lassen sich viele Nebenleistungen vermeiden – und Kosten sparen.

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