Die Forschungsleistung von SurTec wurde in der Branche schon mit mehreren Preisen prämiert. Zusätzlich zeichnete jetzt auch die Freudenberg Gruppe das Unternehmen mit dem jährlichen "We all take care"-Award aus. Mit dem Preis werden Ideen und Projekte honoriert, die in Bereichen wie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, gesellschaftliche Verantwortung oder Standortsicherheit zu Verbesserungen beitragen. Dr. Mohsen Sohi, Sprecher des Vorstands der Freudenberg Gruppe, erklärte bei der Verleihung: "Diese Entwicklung wird nicht nur die Umwelt deutlich entlasten. Sie ist auch ein Beispiel, wie verantwortliches Handeln bei Freudenberg gelebt wird."
Die Herausforderung für das Forschungsteam bestand darin, eine Chrom(VI)-freie Schicht zu entwickeln, die wie bisherige Alternativen einen hohen Schutz gegen äußere Einflüsse - den sogenannten Korrosionsschutz - bieten würde. Bereits 1994 begannen SurTec-Experten mit der Entwicklung einer Chrom(III)-Beschichtung bei Zink und Zinklegierungen.
Zwei Jahre später gelang der Durchbruch: SurTec meldete für die umwelt- und gesundheitsfreundliche Beschichtung für Oberflächen mit Chrom(III) ein Patent an. Mittlerweile ist das Patent nicht nur in der EU, sondern auch in den USA, Brasilien und Japan anerkannt. Seit 2004 forschen SurTec-Techniker aller Standorte an der Beschichtung für Aluminium, um den Stand der Technik stetig zu verbessern.
Den hohen Korrosionsschutz einer Chrom(III)-haltigen Beschichtung konnte SurTec in einem technisch optimierten Chromitisierungsverfahren erreichen und nachweisen. "Diese Entwicklung ist ein Quantensprung. In der Natur, beispielsweise in Erzen, liegt Chrom in seiner stabilsten Oxidationsstufe vor, nämlich der dreiwertigen. Chrom(III)-Oxid, das in der Beschichtung enthalten ist, ist eine der am schwersten löslichen Verbindungen der Erde und damit besonders ungiftig. So sind die komplexierten Chrom(III)-Verbindungen ein idealer Ersatz für Chrom(VI)", erklärt Patricia Preikschat, Global Product Manager Electroplating bei SurTec. Kunden und Verbraucher profitieren immens, denn sechswertiges Chrom ist in höchstem Maße gesundheitsschädlich. "Deshalb arbeiten wir auch weiter daran, Chrom(VI) in anderen Anwendungen zu ersetzen", so Patricia Preikschat.
In der Produktion - beispielsweise von Schrauben - sind die bisherigen strengen Gesundheitskontrollen und Schutzvorkehrungen für Mitarbeiter nicht mehr nötig. Zudem fallen bei der Verarbeitung weniger kritische Reststoffe an als bei der von sechswertigem Chrom. Das vereinfacht die Entsorgung und schützt die Umwelt.
Die Kunden des Unternehmens sind zu Vorreitern in der Verwendung gesundheitlich unbedenklicher Chrom(III)-Schutzschichten geworden. Viele nationale und internationale Standards basieren auf den positiven Ergebnissen des Projekts. SurTec ist eines der wenigen Unternehmen in der Europäischen Galvanikindustrie, das einen kompletten und gleichwertigen Ersatz von Chrom(VI)-haltigen Zubereitungen anstrebt und daher alle Aktivitäten (auch unter REACH) entsprechend ausrichtet. Die Europäische Chemikalienverordnung REACH soll ein hohes Schutzniveau für Mensch und Umwelt sicherstellen.