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Individueller Schutz bei Sturm und Hagelschlag

(PresseBox) (Darmstadt, )
Aufgrund des Klimawandels nehmen extreme Wetterereignisse immer mehr zu. Um Schäden möglichst gering zu halten und Gefahr für Leib und Leben abzuwenden, entwickeln Forscher des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST in Berlin ein elektronisches Warnsystem, das ganz auf die persönlichen Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers zugeschnitten ist. Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin vom 31.8. bis 5.9.2007 (Halle 5.3 TWF) stellen sie typische Anwendungen vor.

Wolkenbrüche, Stürme, Hagelschlag: Unwetter verursachen in den letzten Jahren auch in unseren Breiten immer mehr Schäden. Häuser werden abgedeckt, Fenster eingeschlagen, Keller laufen voll, Autos gehen in den Fluten unter. Vielfach könnte man aber das Schlimmste verhindern, wenn man rechtzeitig Bescheid wüsste. Das Frühwarnsystem WIND Weather Information on Demand war bereits ein erster, wichtiger Schritt auf diesem Weg. Entwickelt wurde es vor einigen Jahren vom ISST zusammen mit der Versicherungskammer Bayern – im Auftrag der öffentlichen Versicherer – und dem Unternehmen meteomedia GmbH »Jörg Kachelmann«. Es warnt angemeldete Teilnehmer per SMS, wenn in ihrem Postleitzahl-Bezirk ein Unwetter droht. Im Projekt SAFE Sensor-Aktor-gestütztes Frühwarnsystem bei Extremwetter gehen die Forscher weiter: Sie entwickeln ein System, dass in Zukunft viel zielgerichteter hilft, Risiken zu mindern. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im KlimaZwei-Programm.

Drei Faktoren tragen zur Verbesserung bei: noch genauere Wetterprognosen, eine optimierte Informationslogistik und die individuelle Bewertung der Nutzerbedürfnisse von Privatpersonen, Industrie und Einsatzkräften. Am Produktionsstandort der Wacker Chemie AG in Burghausen untersuchen die Forscher exemplarisch die Eignung des Systems für große Industriestandorte. In der Marktgemeinde Mering testen sie, wie sich das System für Kommunen, Gewerbebetriebe und Einwohner hilfreich einsetzen lässt. Neuartige, spezialisierte Sensoren werden in geringen Abständen in einer Kommune oder der Umgebung einer Industrieanlage installiert und tauschen per Funk ihre Daten mit dem Zentralsystem von SAFE aus. »Zusammen mit den Informationen der Wetterstationen und Radardaten wollen wir so über neue Prognoseverfahren beispielsweise Starkregen und

Hagelschauer, deren Stärke sowie ihre zeitliche und räumliche Auswirkung besser vorhersagen«, erklärt Projektleiter Ulrich Meissen vom ISST, »und das etwa zehn bis zwanzig Minuten vor dem Ereignis.« Das genügt, um Autos oder wertvolle Maschinen in Sicherheit zu bringen oder in Gebäuden Schutz zu suchen.

Mit Vorhersagen allein geben sich die Berliner Forscher aber nicht zufrieden. Sie erproben derzeit als Herzstück des SAFE-Systems: Eine intelligente Software, die anhand der Daten bewerten kann, welche Schritte man am besten einleiten sollte. Natürlich steht an erster Stelle die gezielte Information der Einwohner – beispielsweise über individuell eingeblendete Warnungen im laufenden Fernsehpro-gramm –, der lokalen Industrie und der Feuerwehren der betroffenen Gebiete. SAFE kann aber auch ganz individuell eine SMS-Warnung an einen Nutzer senden, den es etwa per GPS im Gebirge geortet hat. Oder es blendet die Gefahren auf einer elektronischen Straßenkarte auf einem Smartphone im Fahrzeug ein.

Manche Maßnahmen könnte das SAFE-System sogar vollautomatisch ergreifen. Durch den Einsatz einer entsprechenden Gebäudetechnik kann es etwa Fenster bei einem drohenden Unwetter selbstständig schließen oder Rückstausicherungen in Kanalsystemen aktivieren. 2008 sollen die Verfahren in einem Pilotprojekt umfangreichen Tests unterzogen werden.

Weitere Projekte rund um das Thema mobile, digitale Informationen zeigt das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS auf der IFA: So erhalten die Besucher Einblick in die Entwicklung von Audiocodierverfahren in den letzten 20 Jahren, können Digitalradio in Surroundqualität auf mobilen Geräten hören und sich über Journaline informieren. Was es bisher nur für das Fernsehen gab, bringt Journaline jetzt auch ins Radio: Textnachrichten, angezeigt auf Displays künftiger digitaler Radiogeräte und Autoradios. Gemeinsam mit

Audi zeigt das IIS diesen Teletext für den digitalen Hörfunk mit Sprachausgabe.

Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt gehört zu den Pionieren von rechnergestützter Zusammenarbeit und von IT-Sicherheit in Europa. Es forscht und entwickelt zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft, der Industrie und der Anwenderschaft im Vorfeld industriellen Wettbewerbs, um die Vertrauenswürdigkeit von Information und die Verlässlichkeit von IT-Infrastrukturen sicher zu stellen. Denn nur dann können sich die Kommunikation über das Internet, der elektronische Geschäftsverkehr und die globale Zusammenarbeit erfolgreich ausbreiten. Das Institut SIT ist Mitglied der Fraunhofer-Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik IuK. Es bietet ein umfassendes Programm von Konferenzen, Seminaren und Fachvorträgen, um seine Forschungs- und Entwicklungsergebnisse an Experten und Anwender weiter zu vermitteln

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