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Anbieter-Initiative „IT Security made in Germany“ lehnt verdeckte Online-Durchsuchungen ab

Marke „Made in Germany“ durch Pläne des Innenministeriums beschädigt

(PresseBox) (Darmstadt, )
Die Pläne des Bundesinnenministeriums, verdeckte Online-Durchsuchungen durchzuführen, stoßen auf massive Kritik aus der IT-Sicherheits-Wirtschaft. Die in der Exportinitiative „IT Security made in Germany (ITSMIG)“ zusammengeschlossenen 34 deutschen Anbieter lehnen die Pläne aus dem Innenministerium einhellig ab.

„Schon allein die Diskussion, ob in Deutschland auf Computerfestplatten die Kernbereiche privater Lebensführung vom Staat durchschnüffelt werden dürfen, schadet uns nachhaltig im Ausland“, so Frank Fuchs, Sprecher des Steuerkreises von ITSMIG und CEO von Softpro. „Wir erhalten aus dem Ausland zunehmend Anfragen, weshalb Deutschland nun gleiche Methoden anwenden wolle, wie man sie bisher nur anderen Staaten unterstellt“, so Fuchs weiter.

Übereinstimmend berichten die Mitglieder von ITSMIG, dass bereits das Bekanntwerden der Pläne die deutsche IT-Sicherheitsbranche und die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ diskreditiert sowie deren Vertrauenswürdigkeit unterhöhlt. „Bisher konnten und können deutsche Anbieter zur Absicherung der Informationstechnologie im Ausland auch deshalb punkten, weil man Produkten und Dienstleistungen aus Deutschland mehr vertraut als aus anderen Herkunftsländern“, so Antonius Sommer, ebenfalls Mitglied im Steuerkreis der Initiative und Geschäftsführer der TÜV Informationstechnik. „Dass der deutsche Staat uns in seiner Überwachungsgier nun einen „Bundestrojaner“ unterjubeln will, ist katastrophal.“ Konsequenterweise schlagen Fuchs und Sommer den Begriff „Bundestrojaner“ als Unwort des Jahres 2007 vor.

Verdeckte Online-Durchsuchungen widersprechen dem Geist der im Juni 1999 von der damaligen Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte der deutschen Kryptopolitik. Darin hat die Bundesregierung zum Ausdruck gebracht, dass sie in der Verwendung sicherer Verschlüsselung eine entscheidende Voraussetzung für den Datenschutz der Bürger und für den Schutz von Unternehmensgeheimnissen sieht und Maßnahmen ergreifen wird, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hersteller von sicheren Verschlüsselungsprodukten zu stärken.

Das Bundesjustizministerium äußert sich kritisch zu den Plänen des Bundesinnenministeriums. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt die Exportinitiative der deutschen Anbieter und verweist auf die Befürchtungen der deutschen Hersteller von IT-Sicherheitstechnik. Die Eckpunkte des Kryptobeschlusses von 1999 seien weiterhin Grundlage der Politik der Bundesregierung und insofern wird das heimliche Ausspähen von Computern als problematisch angesehen.

Bislang haben die deutschen Anbieter im internationalen Wettbewerb gute Karten. Noch gilt die deutsche Herkunft Anwendern als Garant, vor undokumentierten Hintertürchen – so genannter „Backdoors“ – verschont zu bleiben. Neben der hohen Produktqualität ist dies ein ganz wichtiges Merkmal des Leistungsversprechens der IT-Sicherheitsbranche, verbunden mit der Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“.

Die Mitglieder von ITSMIG warnen das Bundesinnenministerium eindrücklich davor, im Ausland das Ansehen deutscher Produkte zu verspielen. Sie haben dabei das Negativbeispiel von Anbietern aus den USA vor Augen: Dort fordern Politiker immer wieder, staatlichen Stellen eine Überwachung durch die Hintertür zu ermöglichen. Unter Berufung auf den Kampf gegen Terrorismus und das Gemeinwohl sollen die nötigen Zugangsdaten unter Aufsicht von Gerichten für Geheimdienste wie den NSA einsehbar sein. Amerikanischen Anbietern fällt es entsprechend schwer, glaubwürdig zu versichern, dass bei ihren Produkten die US-Behörden nicht mithören. Der Sprecher des ITSMIG-Steuerkreises, Frank Fuchs, appelliert folglich eindringlich an die Politik: „Wir dürfen den guten Ruf von IT-Sicherheitslösungen „Made in Germany“ nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“.



Einladung für die Presse

Besuchen Sie am Freitag, den 16. März 2007 das ITSMIG-Pressegespräch auf der CeBIT von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr im Congress Center, Raum 104, zum Thema „Vertrauenswürdige IT-Sicherheit ohne Hintertür – „Made in Germany“ muss vertrauenswürdig bleiben“.

Es erwarten Sie folgende Mitglieder des ITSMIG-Steuerkreises: Frank Schlottke (vertritt Klaus-Peter Breitenbach von Applied Security), Frank Fuchs (Softpro), Frank Rieger (vertritt Andy Müller-Maguhn von der Gesellschaft für sichere mobile Kommunikation) sowie Antonius Sommer (TÜV Informationstechnik). Angefragt ist außerdem die Teilnahme von Vertretern aus Bundesministerien. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an einer sicherlich lebhaften Diskussion.

ITSMIG auf der CeBIT

Die Initiative „IT Security made in Germany“ präsentiert sich auf der CeBIT innerhalb der Sonderschau CefiS in Halle 7 am Stand D22/10.
23 der 34 Mitglieder-Firmen sind auch auf der CeBIT mit eigenen Ständen vertreten. Die Website von ITSMIG verweist auf die einzelnen Stände der
ITSMIG-Mitglieder:
http://www.itsmig.de/...

Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt gehört zu den Pionieren von rechnergestützter Zusammenarbeit und von IT-Sicherheit in Europa. Es forscht und entwickelt zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft, der Industrie und der Anwenderschaft im Vorfeld industriellen Wettbewerbs, um die Vertrauenswürdigkeit von Information und die Verlässlichkeit von IT-Infrastrukturen sicher zu stellen. Denn nur dann können sich die Kommunikation über das Internet, der elektronische Geschäftsverkehr und die globale Zusammenarbeit erfolgreich ausbreiten. Das Institut SIT ist Mitglied der Fraunhofer-Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik IuK. Es bietet ein umfassendes Programm von Konferenzen, Seminaren und Fachvorträgen, um seine Forschungs- und Entwicklungsergebnisse an Experten und Anwender weiter zu vermitteln

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