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Fraunhofer LBF zeichnet Ingenieure mit Ernst-Gaßner-Preis aus

(PresseBox) (Darmstadt, )
Mit dem vom Fraunhofer LBF verliehenen Ernst-Gaßner-Preis werden in diesem Jahr Heinz Werner Lowak und André Bignonnet ausgezeichnet. Beide Wissenschaftler haben in außergewöhnlicher Weise „wissenschaftliche Leistungen und internationale Tätigkeit auf dem Gebiet der Betriebsfestigkeit sowie deren praktische Umsetzung im Sinne Ernst Gaßners“ miteinander verbunden, so die Urteilsbegründung der international zusammengesetzten Jury. Die offizielle Verleihung des Preises findet am 28. September 2006 durch Cetin Morris Sonsino, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, im Rahmen der Tagung „Berechnung und Simulation im Fahrzeugbau“ des Vereins Deutscher Ingenieure VDI in Würzburg statt.

Die von Ernst Gaßner in den dreißiger Jahren entwickelten Methoden ermöglichen es, vereinfacht ausgedrückt, die betriebsfeste Auslegung und damit die Lebensdauer und Qualität von Produkten maßgeblich zu optimieren - nur dadurch ist es möglich, Hochleistungsprodukte unter dem Aspekt des Leichtbaus zu realisieren. Seine Pionierarbeit, seine ersten Betriebsfestigkeitsversuche sowie der praktische Ausbau der Querschnittswissenschaft begründen seine bis heute andauernde große internationale wissenschaftliche Reputation. Sie beeinflussten die gesamte deutsche, europäische und amerikanische Fahrzeug- und Flugzeugindustrie sowie deren Zulieferer. Heute wird das Betriebsfestigkeits-Know-how übergreifend vor allem in den Branchen der Automobil-, Bahn-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Medizintechnik, Optik und des Maschinenbaus angewendet.

„Dem Namen unseres Gründers Ernst Gaßner verpflichtet, zeichnen wir die außergewöhnliche Arbeit von Ingenieuren aus, die die Bedeutung der Betriebsfestigkeit in Theorie und Praxis weiter maßgeblich vorantreiben“, hebt Cetin Morris Sonsino in seiner Laudatio hervor. Alle sicherheitsrelevanten Komponenten im Fahrzeugbau, wie zum Beispiel Flugzeugflügel, Fahrwerksteile im Automobil- und Schienenfahrzeugbau können auf der von Ernst Gaßner (1908 - 1988) begründeten Betriebsfestigkeit ausgelegt werden. Wissenschaftlich bezeichnet sie die Eigenschaft eines Produkts, quasistatisch, dynamisch und zyklisch auftretende Belastungen im Rahmen seiner bestimmungsgemäßen Lebensdauer und unter Berücksichtigung aller möglichen Umgebungsbedingungen schadensfrei zu ertragen.

Das von Gaßner 1938 in Darmstadt mitbegründete Laboratorium für Betriebsfestigkeit trägt heute den Namen Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF. Wissenschaftlich ging der Begriff damals aus der Weiterentwicklung des Lehrstuhls für Werkstoffkunde der TU Darmstadt zur neu begründeten Fachrichtung Gestaltfestigkeit hervor. 1962 erfolgte die Aufnahme in die Fraunhofer-Gesellschaft, wo es heute als eines der traditionsreichsten Institute dieser größten europäischen Gesellschaft für anwendungsorientierte Forschung gilt. Die enge Verbindung zwischen dem LBF, wie das Institut bei den Ingenieuren im In- und Ausland kurz genannt wird, und der TU Darmstadt setzt sich bis heute fort: Professor Holger Hanselka, seit 2001 Institutsleiter, ist auch Leiter des Fachgebiets Systemzuverlässigkeit und Maschinenakustik SzM der TU Darmstadt.

Mit Hanselka begann die Neuausrichtung und die Erfolgsgeschichte des heute gleichermaßen wissenschaftlich wie wirtschaftlich erfolgreichen Fraunhofer-Instituts. Der Grund: Maschinenbauliche Konstruktionen werden zunehmend durch Sensorik, Aktorik, Regelungstechnik und Elektronik ergänzt. Dadurch wächst der Bedarf an einer fundierten Aussage zur Zuverlässigkeit des ganzen Systems – der Systemzuverlässigkeit. Um diesen aktuellen und zukünftigen Technologieentwicklungen gerecht zu werden, entwickelt das Fraunhofer LBF Methoden und Verfahren der Betriebsfestigkeit weiter mit dem Ziel, die Zuverlässigkeit von mechatronischen und adaptronischen Systemen zu bewerten sowie komplexe Sicherheitsbauteile rechnerisch auszulegen und einsatzgerecht zu optimieren. Mit über 180 Mitarbeitern sowie hochmoderner Ausstattung der Labors und Versuchshallen auf mehr als 12.000 m2 wird neben dem einzigartigen realen Prüffeld des Fraunhofer LBF auch ein virtuelles Test Lab eingesetzt, um so die Kunden maßgeschneiderte Lösungen für alle Sicherheitsbauteile – vom Werkstoff bis zum System, von der Idee bis zum Produkt anzubieten.



Adaptronik beschreibt eine Technologie, mit der es möglich ist, Strukturen auf Veränderungen aktiv reagieren zu lassen. Sensorik und Aktorik werden über Funktionswerkstoffe abgebildet und in Strukturen, Bauteile und Komponenten integriert. Diese Funktionswerkstoffe, auch „smart materials’ genannt, können bestimmte physikalische Größen in andere physikalische Größen übersetzen. Das aktive Zusammenspiel der Sensor- und Aktorfunktion von Strukturen mit einem Regler als Steuereinheit, nennt man Adaptronik, da prinzipbedingt eine autonome Anpassungsfähigkeit an veränderliche Rand- und Betriebsbedingungen möglich wird. Sie ist eine von zwölf Perspektiven für Zukunftsmärkte der Fraunhofer-Gesellschaft.

Mit Sicherheit innovativ – Mit ganzheitlicher Kompetenz in Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit entwickelt, bewertet und realisiert das Fraunhofer LBF Team von ca.180 Mitarbeitern gemeinsam mit dem assoziierten Fachgebiet Systemzuverlässigkeit und Maschinenakustik SzM an der TU Darmstadt maßgeschneiderte Lösungen für alle Sicherheitsbauteile – vom Werkstoff bis zum System, von der Idee bis zum Produkt. Auf mehr als 12 000 qm, wird neben dem einzigartigen realen Prüffeld des Fraunhofer LBF auch ein virtuelles Test Lab eingesetzt. In den Branchen der Automobil-, Bahn-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Medizintechnik, Optik und des Maschinenbaus bietet das Institut seinen Kunden individuelle Lösungen zur Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit.
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