MACE entwickelt eine benutzerfreundliche web-basierte Infrastruktur, mit der Datenbestände über Bau- oder Designprojekte archivübergreifend ohne großen Aufwand gefunden werden können. Dazu werden die Inhalte der Architekturarchive in Europa (und darüber hinaus) mit zusätzlichen Merkmalen und Beschreibungen ergänzt, die teils manuell und teils automatisch erzeugt werden. Auf Basis der Annotationen bietet das MACE Portal neuartige Zugänge zu den Architekturprojekten, die deren Auffinden an die Arbeits- und Denkweise von Architekten anpassen. Die Föderation der Repositorien öffnet entsprechend deren Inhalte für die weltweite Verwendung durch unterschiedlichste Nutzer, etwa in der Lehre, wo vorher nur kleine Benutzergruppen Zugang hatten. Darüber hinaus fördern spezielle Community-Werkzeuge den Austausch und die Diskussion innerhalb der Branche. Damit schafft MACE die Grundlage für einen verbesserten E-Learning-Standard im Architekturbereich.
"In MACE benutzen wir einen Mix von Metadaten, um die Inhalte optimal zu erschließen. Neben traditionellen inhaltsbezogenen Metadaten und Ontologien machen wir uns auch Lernprozess- und Designmetadaten sowie benutzerbezogene und soziale Metadaten zunutze", erläutert Dr.-Ing. Martin Wolpers vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT. Wolpers ist als Koordinator von MACE für das gesamte Projekt verantwortlich.
Die MACE-Installation auf der Architektur Biennale in Venedig, der wichtigsten und größten internationalen Ausstellung für Architektur und Städtebau, besteht aus einem Tisch mit interaktiver Oberfläche und einer großen Projektion. Die Besucher legen Projektkarten auf die Tischoberfläche und das System zeigt ihnen damit verknüpfte Inhalte an, etwa Multimedia-Dateien, Projekt-Schlüsselwörter oder verwandte Projekte. Liegen mehrere Karten auf dem Tisch, werden die Verbindungen und Ähnlichkeiten der Projekte miteinander in einem Netzwerk veranschaulicht. Das Exponat wurde von der Fachhochschule Potsdam zusammen mit Werk5 aus Berlin realisiert. Prominente Gäste auf der Biennale waren unter anderem der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano und Franco Bernabè, Präsident der Telecom Italia. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. November 2008 geöffnet.
Im Rahmen der Architektur Biennale veranstaltete das MACE-Konsortium auch eine zweitägige internationale Konferenz zum Thema "On-line Repositories in Architecture". Über 80 Teilnehmer aus 15 Ländern tauschten sich darüber aus, wie die im Internet verstreuten digitale Architekturinhalte am besten zu finden, zu klassifizieren, abzurufen und zu annotieren seien, um sie möglichst einfach verfügbar zu machen.
MACE (Metadata for Architectural Contents in Europe) wird im Rahmen des eContent+ Programms von der Europäischen Union gefördert wird. Neben dem Koordinator Fraunhofer FIT sind folgende Partner beteiligt: Collaboratorio, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, European Association of Architectural Education, Fachhochschule Potsdam, Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB, Humance AG, Katholische Universität Leuven, NAUTES S.r.l, Offene Universität der Niederlande (OUNL), Polytechnische Universität Delle Marche, Polytechnische Universität Mailand, Technische Universität von Katalonien und die Universität Iuav Venedig.
Weitere Informationen unter: www.mace-project.eu