[Summary] Die grossen Automobilhersteller und -importeure sind bei den drohenden Wachstumseinbussen in den kommenden Jahren gezwungen, neue Wege zu gehen. Der Autokaeufer rueckt dabei immer mehr in den Blickpunkt der Autokonzerne. Direktvertrieb ist dabei ein Schlagwort, mit dem sich die Hersteller und Importeure neue Absatzmoeglichkeiten erhoffen. Der Schluessel fuer diese Strategie liegt jedoch in dem Zugang zu umfassenden Kundendaten, ueber die zur Zeit nur die Haendler verfuegen. Diese haben jedoch grundsaetzlich kein Interesse daran, ihren "Datenschatz" an die Konzerne preis zu geben.
Den Autoherstellern und -importeuren sind scheinbar die Haende gebunden: - Ein Weg, an wichtige Kundendaten zu gelangen, sind u.a. umfassende Marktforschungsanalysen zu den Beduerfnissen und Wuenschen der Autokaeufer - Dieses Verfahren ist jedoch aeusserst kostspielig und bringt im Ergebnis lediglich anonyme Informationen ueber den Kaeufer. - Viel reizvoller fuer die Automobilkonzerne ist eine bereits bestehende Informationsquelle - naemlich die der Haendler. Diese verfuegen ueber die wertvollen personenbezogenen Daten ihrer Kunden. - Die Frage, die sich jedoch hier stellt, ist: Wie koennen die Konzerne ihre Haendler davon ueberzeugen, die wertvollen Daten zu ihren Kunden herauszugeben?
Der Weg zu den Endkundendaten der Haendler: - Konzerne sind gefordert, Vertrauensarbeit zu leisten und die Haendler von den neuen Wegen im Automobilvertrieb (z.B. Direktvertrieb) zu ueberzeugen. - Da es hier keine einfache Loesung gibt, sollten die Hersteller versuchen, eine komplexere Strategie zu verfolgen. Die Schlagwoerter sind dabei "Kompensation", "Vertrauen" und "Kooperationsdruck".
Der Haendler wird seine Kundendaten nicht herausgeben, wenn er nicht einen reellen Gegenwert vom Hersteller bekommt (Kompensation).
Mit der Uebertragung der vertriebsrelevanten Kundendaten muss den Haendlern selbstverstaendlich eine ausreichende Rechtssicherheit garantiert sein (Vertrauensverhaeltnis).
Eine Rest- Skepsis wird bei den meisten Haendlern trotz der obigen Massnahmen bleiben. Die moegliche Eroeffnung eines zusaetzlichen Vertriebskanals (z.B. Direktvertrieb der Hersteller) ist ein Druckmittel fuer die Haendler (Kooperationsdruck).
Von Erfahrungen aus anderen Branchen lernen: - Die deutsche Versicherungs-Branche hat es in den letzten Jahren vorgemacht. Der urspruenglich in der Hauptsache vom Maklervertrieb gepraegte Versicherungsverkauf hat sich mittlerweile in erheblichem Ausmass auf freischaffende Makler und den Direktvertrieb seitens der Versicherer verlagert.
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