Laut idealo, einem Internet-Portal der Axel-Springer-Gruppe, hätten die Energieversorger "in Großstädten wesentlich größere Hemmungen" ihre Stromtarife anzuheben als dies in kleineren Orten Deutschlands der Fall ist. Nach Beobachtung der Tarifexperten ist dies darauf zurückzuführen, dass der schwedische Energieversorger Vattenfall 2007 in Berlin nach einer Preiserhöhung mehrere zehntausend Kunden verloren hat. In kleineren Städten hat es eine solch starke Bewegung bisher nicht gegeben.
"Die Verbraucher haben also direkt Einfluss auf die Entwicklung des Strommarktes", sagt Robert Mundt, Vorstandsvorsitzender des konzernunabhängigen Versorgers FlexStrom. "Stadtwerke und Konzerne werden zum Umdenken gezwungen, wenn die Kunden sich massenhaft für günstige oder alternative Versorger entscheiden", so Mundt weiter.
Der konzernunabhängige Energieversorger existiert seit rund sechs Jahren und ist bereits vielfach für seine günstigen Tarife und den kundenfreundlichen Service ausgezeichnet worden. "Wir sind angetreten, damit Energie in Deutschland bezahlbar bleibt", sagt FlexStrom-Vorstandschef Robert Mundt. "Und es ist positiv, dass immer mehr Stromkunden ihre Möglichkeiten nutzen und wechseln." Je mehr auch in kleineren Kommunen der Stromwechsel veranlasst wird, umso stärker werde sich dies auch auf die Preisentwicklung auswirken. Mundt: "Die Verbraucher tun gut daran, Ihren Einfluss auf den Strommarkt zu nutzen."
Allein im Juli und August heben 25 Energieversorger Ihre Strompreise für die Grundversorgung erneut an, vor allem in kleineren Orten und Gemeinden und in Baden-Württemberg. Negativ-Spitzenreiter bei den Erhöhungen zum 01. August sind die Energieversorgung Sehnde in Niedersachsen und die Stadtwerke Saarlouis im Saarland. Für beide Versorger hat das Vergleichsportal Check24 einen Preisanstieg von mehr als 10 Prozent berechnet. Für einen Familienhaushalt mit 5000 Kilowattstunden Jahresverbrauch bedeutet das eine zusätzliche Belastung von mehr als 100 Euro.