Ein Elefantenrüssel beeindruckt durch Beweglichkeit, Präzision, hohe Kraftübertragung und Flexibilität. Er beweist eindrucksvoll, wie die komplexen Funktionsweisen der Natur einzigartig in ihrer Effizienz sind. Ingenieure von Festo haben mit dem Bionischen Handling-Assistenten ein faszinierendes und vollkommen neues, biomechatronisches Handhabungssystem entwickelt, welches sich die Erkenntnisse der Natur zu Nutze macht. Durch die Analyse der Struktur und Funktionsweise des Elefantenrüssels und den Einsatz neuester Fertigungstechnologien, wird auch diese Innovation aus dem Hause Festo der angewandten Wissenschaft, der Bionik, zugeordnet. Drei Grundelemente bilden den Aufbau des Bionischen Handling-Assistenten: die Handachse, das Kugelgelenk und der adaptive FinGripper. Sie bewegen sich flexibel und nachgiebig mit elf Freiheitsgraden und einem einzigartigem Masse-Nutzlast-Verhältnis.
Bionic Learning Network
Grundlagen dieses maschinellen Assistenten ist das Bionic Learning Network: eine Plattform, die neue Ideen aus den Prinzipien der Natur hervorbringen und Visionen entwickeln. Damit setzt sie kreative Impulse für den Maschinenbau. Im Rahmen des Bionic Learning Networks arbeitet Festo mit namhaften Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen zusammen. Für die zukunftsweisende Herstellung des Bionischen Handling-Assistenten kooperierte Festo mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.
Evolutionsentwicklung - von der Bionik zum Future Concept
Seit über 15 Jahren engagiert sich Festo für das Bionic Learning Network. Ein Ziel ist es, mögliche Lösungen in der Automatisierungstechnik von morgen als Future Concept darzustellen. Dabei ist der Weg immer der Gleiche: es beginnt mit dem natürlichen Vorbild, geht weiter über das technische Grundprinzip und was anschließend folgt ist die bionische Adaption, die dann als Optimum in die industrielle Anwendung mündet. Biomechatronik ist damit ein Schlüssel zur Innovationsreife des Bionsichen Handling-Assistenten. Das technische Grundprinzip des Fin Ray Effects® findet seine Umsetzung im erwähnten FinGripper, der als adaptiver Greifer seine industriellen Anwendungen geradezu provozieren wird. Etwas anders verhält es sich mit der Evolution des Handling-Systems, das bei einer klassischen Linearachse beginnt und über das Raumportal und den klassischen Tripod hin zum Bionischen Tripod führt. Heutiger Stand der Evolutionskurve ist nun der Bionische Handling-Assistent mit seiner hochflexiblen Handhabungskinematik, der unter Einsatz neuer Fertigungstechnologien entwickelt wurde.
Damit hat Festo durch die Nutzung der Querschnittstechnologien Bionik und Mechatronik im Rahmen des bionischen Future Concept eine weitere zukunftsweisende Basis-Innovation geschaffen.
Über Fraunhofer IPA
Die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA liegen bei organisatorischen und technologischen Aufgabenstellungen; insbesondere im Produktionsbereich von Industrieunternehmen.