Kai Treutler, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren an der TU Clausthal tätig ist, verfolgt mit seiner Forschungsarbeit das Ziel, die Lichtbogen-Beeinflussung durch beschichtete Massivdrahtelektroden zu charakterisieren. Für diese plant er, ein lichtbogenstabilisierendes Beschichtungssystem zu entwickeln, das die mechanisch-technologischen Eigenschaften nicht tangiert. Während die positive Beeinflussung des Lichtbogens beispielsweise durch Stab- und Fülldrahtelektroden bekannt ist, fehlt ein solches Konzept für Massivdrahtelektroden bislang nahezu vollständig.
Höhere Festigkeit des Schweißgutes durch Dünnbeschichtung
Der Gewinner des EWM-Awards beabsichtigt mit seiner Forschungsarbeit, lichtbogenbeeinflussende Effekte durch Dünnfilm-beschichtungen aus metallischen und keramischen Werkstoffen unterschiedlicher Zusammensetzung für Massivdrahtelektroden nutzbar zu machen. Erste Untersuchungen von ihm haben ergeben, dass Beschichtungen von zwei bis 15 Mikrometer einen deutlichen Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften des Schweißgutes und des Einbrandverhaltens haben können. So kann unter anderem die Festigkeit des Schweißgutes im Vergleich zu einem nicht beschichteten Grunddraht um 50 Prozent gesteigert werden. Die nun von EWM geförderte Forschung soll die Entwicklung und Anpassung verschiedener Beschichtungssysteme für kunden- und anwendungs-spezifische Anforderungen hinsichtlich der Lichtbogenstabilität, des Tropfenübergangs und des Einbrandes vorantreiben.
Im Fokus des alle zwei Jahre ausgeschriebenen EWM-Awards steht die Suche nach neuen Ideen und wissenschaftlichen innovativen Ansätzen bei Lichtbogen-, Laser- und Elektronenstrahl- oder Hybrid-Schweißverfahren. Die Vergabe erfolgt durch eine unabhängige Jury. Nach Abschluss der Forschungsarbeit erfolgt deren Publikation in Zusammenarbeit mit dem DVS. Insofern kann sich auch der diesjährige Gewinner nicht nur über die Förderung seiner Arbeiten, sondern auch auf eine weitere Beachtung in der Fachwelt freuen.