Als sich in den Achtzigern David Hasselhoff mit K.I.T.T in Knight Rider auf die Jagd nach Verbrechern begab, erschien die Vorstellung eines sprechenden Autos noch unvorstellbar. Heute, knapp 20 Jahre später, ist die einst futuristische Vision Wirklichkeit geworden. Intelligente Fahrzeugkommunikation, Car-to-Car- oder Car-to-Infrastructure-Technologie, das vernetzte Fahrzeug - all das sind Begriffe, die den neuen Trend in der Hightechbranche beschreiben und im Prinzip für nichts anderes als für "sprechende Autos" stehen. Die technologische Entwicklung in diesem Bereich ist rasant. Mittlerweile gibt es bereits Systeme, die den Fahrer vor roten Ampeln, bremsenden Verkehrsteilnehmern oder engen Kurven warnen oder ihn informieren, wenn er im Begriff ist, zum Geisterfahrer zu werden. Das Konzept der vernetzten Fahrzeuge beruht auf Satellitennavigationssystemen wie GPS, oft in Verbindung mit speziellen Sensoren oder anderen Drahtlos- oder Nahkommunikationstechnologien.
Beim vernetzten Fahrzeug geht es zwar hauptsächlich um Sicherheit, doch auch andere Aspekte können mit dieser Technologie ausgebaut und verbessert werden. Effizienz und Komfort spielen ebenfalls eine Rolle. Denkbar sind Maut- und Versicherungssysteme, die auf Fahrstil und zurückgelegter Strecke basieren, neue Möglichkeiten den Spritverbrauch zu reduzieren und vieles mehr.
Und genau nach diesen neuen K.I.T.T.-Fähigkeiten sucht der European Satellite Navigation Competition (ESNC). Zusammen mit dem Industrial Technology Research Institute (ITRI) aus Taiwan hat der internationale Ideenwettbewerb den neuen Prototypen-Preis ins Leben gerufen. Dieser sucht gezielt nach Prototypen rund um das vernetzte Fahrzeug. "Die Themen unserer Spezialpreise sollen zukunftsweisend sein und neue Trends schon heute fördern", erklärt Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen, die den jährlich stattfindenden Innovationswettbewerb organisiert. "Mit der Einführung des Prototypen-Preises in diesem Jahr zielen wir bewusst darauf ab, die Möglichkeiten im Straßenverkehr zusammen mit unserem Steckenpferd, der Satellitennavigation, weiter zu revolutionieren."
Noch bis zum 30. Juni kann jeder seine Entwicklung auf www.galileo-masters.eu einreichen. Nach einer Vorauswahl werden acht Finalisten nach Taiwan eingeladen, um dort ihren Prototypen persönlich vorzustellen. Dazu hat der Preissponsor ITRI auf seinem Campus eigens eine Teststrecke errichtet, die die Auto-zu-Infrastruktur-Kommunikation erlaubt. Mit dem "Testmobil", einem Bus mit großem Flachbildschirm und bester technischer Ausstattung, werden die Juroren den K.I.T.T. 2011 dann Probefahren. So können die besten Anwendungen live zeigen, was sie drauf haben. Der Gewinner wird mit 10.000 Euro und einer weiteren Reise nach Taiwan belohnt. Zusätzlich darf der Sieger, der erste "Galileo Pro", seine Entwicklung auf der Fachmesse sMove 360° vor- und ausstellen. Die Zweit- und Drittplatzierten gehen nicht leer aus. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 3.500 bzw. 2.500 Euro. Alle vorderen Plätze erhalten zudem ein zehntägiges Beratungsprogramm, das auf die finale Umsetzung des Projektes abzielt. Dabei können sie die Teststrecke nutzen und die Anwendung gezielt verbessern.
Mehr zum Ablauf unter: http://galileo.itri.org.tw/...