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Krisen erschüttern die Märkte, das Ansehen von Berufsgruppen und das Vertrauen, die Basis von allem!

AUSGEREIZT!

(PresseBox) (Stuttgart, )
Anfang der Achtzigerjahre begann ich meine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann. Damals waren Mitarbeiter einer Bank in der Gesellschaft sehr angesehen. Neben Ärzten, Richtern oder Professoren war Bankkaufmann ein Berufsbild, das bis in die späten Achtzigerjahre hinein als durchaus erstrebenswert galt. Wer bei einer Sparkasse, aber noch mehr, wer bei der Deutschen Bank angestellt war, hatte einen hohen Status und dem wurde mit Respekt begegnet.

Heute hat sich das gravierend geändert. Der Zeitpunkt, an dem dieser Beruf sein Ansehen verlor, kann sogar genau definiert werden: es war nach der großen Bankenkrise[1], die heute als Teil der letzten Weltwirtschaftskrise gilt. Sie begann mit dem 9. August 2007. Es war der Tag, an dem die Interbankfinanzkredite infolge der jahrelang gewachsenen und dann auf einmal geplatzten Immobilienblase in den USA fällig wurden und nicht bedient werden konnten. Etwas über ein Jahr später brach die US-Großbank Lehman Brothers an der Wall Street in New York zusammen. Die Finanzkrise veranlasste mehrere Staaten große Finanzdienstleister, wie Banken oder Versicherungen durch enormes staatliches Fremdkapital, inklusive Mittel aus Eigenkapital, buchstäblich am Leben zu erhalten.

Es war der Startschuss, der Auftakt eines einmaligen Verfalls des Ansehens, den ein ganzer Berufsstand in der Bevölkerung hatte. Unter den Teilnehmern meiner Seminare, die ich inzwischen im Rahmen meiner Beratertätigkeit gab, waren hin und wieder auch Bankkaufleute einer großen deutschen Bank. Mir fiel schon damals auf, dass sie ungern über ihren Beruf sprachen, ganz im Gegensatz zu mir, der ich – auch wenn ich letztendlich einen anderen Berufsweg gewählt habe – prinzipiell durchweg stolz auf meine Ausbildung bin. Behutsames Nachfragen über die Zurückhaltung dieser Kursteilnehmer in meinen Kursen brachte häufig ans Licht, dass sie sich, was ihren Beruf betraf, vor anderen schämten. Manche berichteten gar, in ihrem Bekanntenkreis würde das Wort „Banker“ beinahe als Schimpfwort benutzt.

Auch wenn das im individuellen Fall selbstverständlich völlig unberechtigt ist, ist diese schlechte Meinung doch nachzuvollziehen. In der Bevölkerung gibt man in der Regel den Banken die Schuld für den Verlust von Ersparnissen bei Lebensversicherungen und Aktiendepots. So schrieb Spiegel Online noch im Jahr 2014: „Folgen der Finanzkrise: 202 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr weltweit ohne Job - fünf Millionen mehr als noch 2012. Laut einer Uno-Studie erholt sich die Wirtschaft zu langsam von den Folgen der Finanzkrise.“[2] Besonders betroffen sind demnach Jugendliche. Im gleichen Jahr räumte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein, dass man die Auswirkungen der Finanzkrise unterschätzt habe. Durchschnittlich blieb das Wirtschaftswachstum in den von der OECD beobachteten Ländern um 1,4 Prozentpunkte hinter den Prognosen zurück. Auch der für 2010 bis 2012 angekündigte Konjunkturaufschwung blieb aus.[3]

Ein Bankangestellter steht nur knapp besser da als ein Steuerbeamter oder ein „Politiker“, und alle drei Berufe befinden sich im unteren Drittel des 32-stufigen Rankings. Die Frage ist, ob es da einen Zusammenhang gibt: wird „Bankern“ jeglicher Sinn fürs Gemeinwesen abgesprochen, ähnlich, wie es bei Steuerbeamten oder Politikern der Fall ist – alles Berufe, die das Gegenteil sein sollten?

[1] http://www.spiegel.de/...

[2] http://www.spiegel.de/...

[3] http://www.wiwo.de/politik/europa/bericht-raeumt-fehler-ein-oecd-unterschaetzte-auswirkungen-der-finanzkrise/9465804.html

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