Dabei zeigte sich: Die Nutzer von Navigationsgeräten sind alles andere als zufrieden.
Lediglich 58,6% gaben an, dass sie mit der Auffindbarkeit von Funktionen bei ihrem eigenen Navigationsgerät zufrieden bzw. vollkommen zufrieden sind.
Interessant: Es gibt zum Teil deutliche Unterschiede bei der Bewertung der verschiedenen Hersteller und Typen von Navigationsgeräten.
Wie kommt es zu dieser Unzufriedenheit?
Gefragt nach dem größten Ärgernis mit ihrem Gerät beklagten viele umständliche Eingabemöglichkeiten. Das wird zum einen durch zu kleine Tasten bzw. einen zu kleinen Screen bedingt, zum anderen sind wichtige Funktionen in der Menüstruktur "versteckt".
Ein weiteres Ärgernis sind unpräzise oder zu spät gegebene Ansagen, die es dem Autofahrer schwer machen, der angesagten Route zu folgen.
Betrachtet man die abgegebenen Bewertungen genauer, so lassen sich Faktoren erkennen, die die Zufriedenheit beeinflussen.
Bei steigender Nutzungshäufigkeit steigt auch die Zufriedenheit auf verschiedenen Bewertungsdimensionen, z. B. der Auffindbarkeit wichtiger Funktionen - man arrangiert sich also mit der nicht immer intuitiven Bedienung.
Keineswegs sollte diese Tendenz jedoch so gedeutet werden, dass man einfach abwarten kann, bis sich die Nutzer an ein Gerät gewöhnt haben, um bessere Bewertungen zu bekommen.
Zu einen gibt es sehr viele Gelegenheitsnutzer. Zu anderen lassen die Daten erkennen, dass die Zufriedenheit mit dem Gerät in den ersten drei Jahren der Nutzung tendenziell sinkt. Zu erklären ist das dadurch, dass die Toleranzschwelle für schlechte Umsetzung nach einer ersten Phase der Begeisterung herabgesetzt wird. Erst bei einer noch längeren Nutzung steigt die Zufriedenheit wieder, da die langjährigen Nutzer sich mit ihrem Gerät arrangiert haben und meist die vertrauten, immer gleichen Funktionen nutzen.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass sehr viel Verbesserungsspielraum hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit gegeben ist.
Doch wie werden Navigationsgeräte momentan überhaupt genutzt?
Die Daten belegen, dass es bei der aktuellen Nutzung signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede gibt.
60,6% der befragten Männer gaben an, sich von einem Navigationsgerät helfen zu lassen, aber nur 47,9% der Frauen.
Auch die Art der Nutzung scheint eindeutig zu sein: Aus einer Liste mit Funktionen stuften 82,4% die Eingabe eines Ziels über die Adresseingabe als eine der am häufigsten genutzten Funktionen ein. Weiterhin häufig genutzt werden die Navigation nach Hause (46,7%) und die Anzeige der kompletten berechneten Route (27%).
Soviel zur Bewertung und Nutzung bisher verwendeter Geräte.
Welche Kriterien sind jetzt kaufentscheidend bei der Anschaffung neuer Geräte?
Insgesamt 16 Kriterien wurden auf einer KANO-Skala bewertet und in Basis-, Leistungs-, Begeisterungs- und indifferente Faktoren unterteilt. Aus dieser Einordnung der Kriterien lässt sich eine "Roadmap" ablesen, die Auskunft darüber gibt, in welcher Reihenfolge bestimmte Funktionen umgesetzt oder überarbeitet werden sollten.
Das Ergebnis: Nutzerfreundlichkeit ist wichtig!
Sehr großen Wert legen die Nutzer auf präzise Ansagen. Diese sind ein eindeutiger Basisfaktor, der bei schlechter Umsetzung zur Unzufriedenheit führt. Ebenfalls sehr wichtig ist die Möglichkeit, schnell auf die wichtigsten Funktionen zugreifen zu können.
Intuitive Bedienbarkeit wird als Leistungsfaktor eingestuft. Das bedeutet, dass die Kunden immer zufriedener mit dem Produkt werden, je besser dieses Kriterium umgesetzt wird.
Ebenso als Leistungsfaktor, aber fast schon als Begeisterungsfaktor einzustufen ist das Angebot vieler Zusatzfunktionen.
Eindeutig ein Begeisterungsfaktor ist ein ansprechendes Design des Geräts. Dass heißt, dass dieser Faktor die Nutzer bei guter Umsetzung begeistern kann. Allerdings führt eine weniger gute Umsetzung auch nicht zu Unzufriedenheit.
Dieses Ergebnis spiegelt sich auch wider in den Antworten der Nutzer auf die Frage, was sie an ihrem Gerät besonders schätzen: gute Bedienbarkeit, gefolgt von Genauigkeit und der Art der Routendarstellung.
Grund genug, Navigationsgeräte stärker auf diese Gesichtspunkte hin zu überprüfen und zu optimieren.