Initiator und Betreiber des Projekts ist Martin Gnann, Unternehmer im örtlichen Gewerbegebiet. Die Idee entstand aus einem Familienprojekt: Nachdem sein Schwager eine eigene Hackschnitzelanlage realisiert hatte, erkannte Gnann das Potenzial, dieses Modell für die ganze Gemeinde auszuweiten – mit Erfolg.
Heute versorgt eine leistungsstarke Hackschnitzelanlage mit 800 kW nicht nur die privaten Anschlussnehmer, sondern auch zentrale kommunale Gebäude wie die Turn- und Festhalle, den Kindergarten sowie das Feuerwehrhaus. Ein über 3,5 km langes Leitungsnetz mit FibreFLEX transportiert die nachhaltige Wärme durch den Ort.
Für die Umsetzung des Projekts holte sich Martin Gnann professionelle Unterstützung von ENERPIPE, dem Experten für Nahwärmenetze aus Mittelfranken. Marc Dollinger vom ENERPIPE-Team begleitete das Vorhaben mit fachkundiger Beratung und koordinierte die Lieferung aller Komponenten – von der Planung bis zur Inbetriebnahme.
Ein besonderer Fokus lag auf der Modernisierung älterer Bestandsgebäude, viele davon noch mit veralteten Ölheizungen ausgestattet. Alle Gebäude wurden mit Pufferspeichern ausgerüstet, um Spitzenlasten effizient auszugleichen. Attraktive staatliche Förderprogramme und neue gesetzliche Vorgaben boten zusätzliche Anreize zur Umstellung.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Wartung und Instandhaltung des gesamten Wärmenetzes übernimmt der Betreiber – ein großer finanzieller und organisatorischer Vorteil für alle Anschlussnehmer.
„Wir könnten aktuell noch ein paar wenige Haushalte zusätzlich versorgen – aber schon jetzt schreiben wir schwarze Zahlen“, berichtet Martin Gnann zufrieden.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie regionale Ressourcen – in diesem Fall Hackschnitzel aus den umliegenden Wäldern – sinnvoll genutzt und gleichzeitig Umwelt, Wirtschaft und Gemeinschaft gestärkt werden können. Die lokale Wertschöpfung bleibt im Ort, CO₂-Emissionen werden deutlich reduziert – eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten.