Die Orchestra Software-Plattform basiert auf einem von Enea bereits im April vorgestellten Konzept, wie in einem System serverbasierte IT-Komponenten effizient mit zeitkritischen Embedded-Komponenten verbunden werden können. Dabei wird Linux für die IT-Seite und das OSE Echtzeitbetriebssystem für die einsatzkritischen embedded Bereiche eingesetzt. OSE ergänzt Linux um wesentliche Funktionalitäten, die zum Beispiel für die Kommunikation in heterogenen Systemen, sowie für eine höhere Fehlertoleranz und harte Echtzeit erforderlich sind.
Enea Orchestra ist eine komplette Software-Entwicklungs- und Laufzeit-Umgebung für die Applikationsentwicklung mit einem beliebigen Linux-Betriebssystem und dem OSE Echtzeitbetriebssystem (RTOS). Enea Orchestra umfasst fünf komplett integrierte Komponenten: ein Linux-Betriebssystem, das OSE RTOS, das OSE Gateway, Eneas Polyhedra Echtzeitdatenbank, und Entwicklungswerkzeuge der Firma Metrowerks, welche die Produkte Platform Creation Suite (Schreiben und Anpassen von Linux-BSPs), CodeTest (Analyse-Tool), PowerTab Debug-Probe (Freeze-Mode Debugging) und die CodeWarrior Entwicklungsumgebung (Debugging) umfassen. Die Entwicklungswerkzeuge ermöglichen sämtliche Arbeitsschritte der Produktentwicklung, vom Kernel-Debugging und Board-Bring-Up bis hin zur Programmierung und dem Testen von Applikationen. Eneas Polyhedra relationale In-Memory-Echtzeitdatenbank ermöglicht zusätzlich die sichere und fehlertolerante Speicherung und Verarbeitung von Daten in Embedded- und Server-Applikationen.
In Enea Orchestra übernimmt die Kommunikation zwischen Linux (embedded oder Server) und OSE das OSE Gateway. Diese Softwarekomponente erlaubt es den unterschiedlichen Betriebssystemen, in einem heterogenen Netzwerk aus embedded Prozessoren (CPUs und DSPs) und Workstations einheitlich zu kommunizieren. Im Gegensatz zu anderen Hybrid-Lösungen, bei denen unterschiedliche Betriebssysteme per TCP/IP auf Prozessebene kommunizieren, bietet Enea Orchestra einen Gateway-Daemon, der auf der Linux-Seite läuft, OSE-Dienste direkt auf Linux-Bereiche abbildet, und dafür sorgt, dass sich Linux-Prozesse wie OSE-Prozesse verhalten. Dies verbessert wesentlich das Echtzeit-Antwortverhalten von Linux und im gesamten System. Um die Kommunikation zwischen den Betriebssystemen und deren Prozessen weiter zu vereinfachen, setzt Enea bei Orchestra auf Direkt Message Passing. Bei dieser direkten Interprozesskommunikation werden Prozesse, die auf verschiedenen Prozessoren, Betriebssystemen oder Blades liegen, so dargestellt, als ob sie auf ein und dem selben Prozessor und unter dem selben Betriebssystem laufen würden. OSE Gateway bringt ferner automatische Fehlererkennungs- und Reaktionsmechanismen in Linux-Systeme, die es erlauben, Fehler früher und zuverlässiger zu erkennen, sowie schneller darauf zu reagieren und ein Recovery einzuleiten
Verfügbarkeit Enea Orchestra ist ab sofort von Enea Embedded Technology erhältlich. Die Lizensierung erfolgt auf einer jährlichen Basis und ist je nach Bedarf in Produktpakete unterteilt. Zusätzlich ist ein kostenpflichtiges Evaluierungskit mit Hard- und Software erhältlich.