Die sechs getesteten Personenwagen entsprachen alle der Euro-3-Abgasnorm und reichten vom Kleinwagen mit 64 kW bis zu einer sportlichen Leistung von 187 kW. Tendenziell, so fand das Empa-Team um Martin Weilenmann, verbrauchen Klimaanlagen umso mehr Sprit je heisser es ist. Kein Wunder auch, dass direkte Sonneneinstrahlung den Benzinverbrauch - und die Emissionen der Abgase wie Kohlendioxid CO2 oder der giftigen Stickoxide NOx - nach oben drückt. Dabei wirkt sich der (prozentuale) Mehrverbrauch bei schwächeren Autos generell stärker aus als bei stärkeren Motoren. Am meisten "schluckten" die Klimaanlagen bei Hitze im Stadtverkehr.
Um den (Mehr-)Verbrauch der Autos unter verschiedenen Bedingungen zu messen, liess Weilenmanns Team buchstäblich die Sonne ins Haus - allerdings eine künstliche. Die Testanlage wurde auf sommerliche 30 Grad beheizt, starke Strahler simulierten das Sonnenlicht. Dann mussten die getesteten Autos verschiedene Fahrzyklen absolvieren, etwa den pulsierenden Verkehr in der Stadt oder eine Autobahnfahrt mit gleichmässiger Geschwindigkeit. Aus den Abgasmessungen berechneten die Empa-Experten dann den Benzinverbrauch.
Ergebnis: Bei sommerlichen 30 Grad führen eingeschaltete Klimaanlagen im Stadtverkehr zu einem Mehrverbrauch von zwischen 1.8 und 3.7 Liter pro 100 Kilometer. Dies entspricht bei den getesteten Fahrzeugtypen einem Mehrverbrauch von 14 bis 30 Prozent. Auf der Autobahn waren dies immerhin noch 0.3 bis 1 Liter pro 100 Kilometer oder zwischen 3 bis 13 Prozent. "Dass Klimaanlagen zu einem Mehrverbrauch führen, war klar. Aber das Ausmass hat uns dann doch überrascht", sagt Weilenmann.
Doch damit nicht genug: Auch bei moderaten 13 Grad und eingeschalteter Klimaanlage verbrauchen die Autos innerorts mehr Kraftstoff, immerhin noch zwischen 1 und 1.3 Liter pro 100 Kilometer (entspricht einem Mehrverbrauch von rund 8 Prozent). Dies deshalb, weil die Luft mit der Klimaanlage entfeuchtet wird, um eventuell anlaufende Scheiben zu trocknen.