zwei Millionen Kleinkläranlagen, welche das Abwasser jedoch nur teilweise reinigen. Moderne Kleinkläranlagen hingegen entsprechen in ihren Leistungen den Anforderungen an herkömmliche Kläranlagen für bis zu 1 000 Einwohner.
Ihre anspruchsvolle Reinigungsaufgabe können die Kleinkläranlagen jedoch nur erfüllen, wenn sie fachkundig betrieben und gewartet werden. Dazu bietet die DWA ein seit Jahren bewährtes Zertifizierungssystem für die Wartung dieser Aggregate an, das wesentlich dazu beiträgt, die durch Betriebsstörungen verursachten Gewässerbelastungen zu minimieren. Entwickelt vom DWA-Landesverband Nord (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein) ist es mittlerweile auch von anderen DWA-Landesverbänden eingeführt worden.
Zertifizierte Fachunternehmen für die Eigenüberwachung von Kleinkläranlagen betreiben aktiven Gewässerschutz
Die behördliche Überwachung der großen Anzahl an Kleinkläranlagen in Deutschland erfordert einen hohen administrativen und finanziellen Aufwand.
Dieser lässt sich wesentlich verringern, wenn ein gleichwertiges Instrument der Eigenkontrolle von Betrieb und Wartung der Kleinkläranlagen eingesetzt wird. Dazu werden von der DWA geeignete Fachunternehmen zertifiziert, die über die notwendige Ausrüstung (Labor, Werkzeuge, Materialien) verfügen und entsprechend qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen. Nach einer erfolgreichen Prüfung wird von der DWA ein Zertifikat verliehen. Alle zwei Jahre muss diese Eignung erneut nachgewiesen werden. Vor drei Jahren begann der DWA-Landesverband Nord mit der Zertifizierung von Wartungsunternehmen von Kleinkläranlagen, mittlerweile haben die Landesverbände Sachsen/Thüringen und Nord-Ost (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt) nachgezogen, in Kürze wird der DWA-Landesverband Nordrhein-Westfalen folgen.
Kleinkläranlagen - Von der Notlösung zur gleichwertigen Alternative
Im ländlichen Raum ist eine wirtschaftliche zentrale Abwasserbeseitigung oftmals nicht möglich, so dass diese meist dezentral mittels Kleinkläranlagen erfolgt, die das Abwasser jedoch nur teilweise reinigen.
Inzwischen hat sich jedoch der Status der Kleinkläranlagen von einer Übergangslösung (bis zum Anschluss an eine zentrale
Abwasserbehandlungsanlage) hin zu einer eigenständigen und leistungsmäßig gleichwertigen Alternative entwickelt. Die Kleinkläranlagen bestehen nach heutigen Maßstäben aus einer mechanischen sowie einer biologischen Behandlungsstufe. In der mechanischen Stufe setzen sich die groben Inhaltsstoffe des Abwassers ab, anschließend erfolgt in der biologischen Stufe die eigentliche Reinigung. Der bei der Reinigung entstehende Fäkalschlamm wird bedarfsgerecht abgefahren. Im Rahmen der bauaufsichtlichen Zulassung werden an die Kleinkläranlagen bezüglich der Reinigungsleistung die gleichen wasserrechtlichen Anforderungen gestellt wie an herkömmliche Kläranlagen für bis zu 1 000 Einwohner. Ihre Wartung ist ausschließlich von fachkundigen Personen durchzuführen.