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Vorsorge ja, aber mit Vorsicht

Vorsorge-Symposium beleuchtet Risiken und Nebenwirkungen von Gesundheitsvorsorge und Präventionsmedizin

(PresseBox) (Krems, )
Vergangene Woche haben in- und ausländische ExpertInnen im Rahmen eines zweitätigen Symposiums in Krems die Vor- und Nachteile der Gesundheitsvorsorge und Präventionsmedizin diskutiert. Das Fazit lautet, dass Gesundheitsvorsorge durchaus wichtig, aber auch mit Vorsicht und erst nach einer Abwägung von Nutzen und Risiken zu beanspruchen ist.

Gesundheitsvorsorge und Präventionsmedizin werden in Österreich eher stiefmütterlich behandelt, stellt Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky in ihrem Eröffnungsvortrag fest. Die Politik, so Kdolsky, müsse hier die Weichen stellen, damit Prävention künftig integraler Bestandteil des Gesundheitssystems werde. Betroffen davon sind alle Bereiche des Lebens: von der Schule über die betriebliche Gesundheitsförderung, Forschung und Wissenschaft, aber auch das Privatleben. Kdolsky betont vor allem auch die Eigenverantwortung jedes Einzelnen und erwähnt in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchung.

Sir Muir Gray, Direktor des britischen National Screening Committees und Gründer der britischen Nationalbibliothek für Gesundheit, arbeitet seit Jahrzehnten im Bereich Public Health mit Schwerpunkten in der Entwicklung von Screening-Programmen für Schwangere und Kinder. Er skizziert in seinem Vortrag das Bild einer "Risikogesellschaft" und ortet drei Hauptrisiken im Bereich der Gesundheitsvorsorge: Erstens langfristige Risiken wie der Einfluss des Klimawandels und der Umwelt auf die Gesundheit, zweitens Inaktivität und Bewegungsmangel bei vielen Menschen und drittens kurzfristige Risiken durch Lücken in der Gesundheitsvorsorge und hier speziell im Bereich des Screenings. Auch er verweist in diesem Zusammenhang auf die Eigenverantwortung der Menschen.

Vor- und Nachteile sind zu berücksichtigen
Russell Harris, Professor für Medizin und Epidemiologie an der University of North Carolina, stellt in seinem Vortrag unterschiedliche Präventionsstrategien aus den USA wie Screening, Prophylaxe und Chemoprävention oder Lebensstiländerung vor und erläutert die Vor- und Nachteile anhand von Beispielen. Vor allem am Beispiel des Screenings gegen Prostatakrebs macht er deutlich, dass vor einer Vorsorgeuntersuchung immer Vor- und Nachteile abgewogen werden sollten. Im Zusammenhang mit dem Problem Übergewicht zeigt er, dass eine Änderung des Lebensstils zwar nachhaltig wirkt, aber nur mit Hilfe intensiver, persönlicher Beratung bewerkstelligt werden kann.

Symposiumsorganisator Prof. Gerald Gartlehner, Arzt für Allgemeinmedizin, klinischer Epidemiologe und langjähriger Mitarbeiter von Russel Harris in North Carolina, plädiert auf mehr Evidenz in der Präventionsmedizin. Präventionsmedizin konzentriert sich zu einem Gutteil auf die Früherkennung und Vermeidung von so genannten Alterserkrankungen wie Karzinomen. Die therapeutischen Möglichkeiten für diese Erkrankungen sind allerdings beschränkt und Behandlungseffekte relativ gering. Deshalb sei es wichtig, so Gartlehner, jede einzelne präventionsmedizinische Intervention kritisch zu evaluieren, sprich eine Risiko/Nutzen-Analyse durchzuführen, um einen "Netto-Nutzen" sicherzustellen.

Neues Department in Krems
An der Donau-Universität Krems wird ein Department für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie gegründet, das durch eine Stiftungsprofessur des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds mitfinanziert wird. Prof. Gartlehner wird dieses Department leiten. Ziel des Departments wird sein, Entscheidungen im österreichischen Gesundheitssystem mit evidenzbasierten Methoden wie Meta-Analysen und systematischen Übersichtsarbeiten zu unterstützen. Ein Kernstück wird ein evidenzbasiertes Informationszentrum für niederösterreichische Ärzte sein. Das neue Department wird offiziell mit dem Evidence-based Practice Center der University of North Carolina, USA zusammenarbeiten.

Nähere Informationen unter www.donau-uni.ac.at/prev.
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