Anhand des aktuellen Themas der Energieeffizienz von Elektromotoren zeigte Markus Reigl, Leiter Standardisierung bei der Siemens AG in München, wie Fortschritte im Industrie-Design in die Normung eingebracht werden können. Die Internationale Norm DIN EN 60034-30 für die Wirkungsgrad-Klassifizierung von Drehstrommotoren ermöglicht den Unternehmen ihre Produkte auf einem globalen Markt zu vertreiben. „Unser Absatzmarkt ist die Welt“, so Reigl. „Zum Abbau nichttarifärer und anderweitiger Handelshemmnisse kann die Normung einen wesentlichen Beitrag leisten.“ Elektromotoren verbrauchen 30 bis 40 % der elektrischen Energie weltweit. Mithilfe von energieeffizienten Elektromotoren kann dieser Verbrauch um bis zu 7 % verringert werden. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. hat errechnet, dass alleine durch den Austausch der etwa 30 Millionen alten Motoren im installierten Bestand der Industrie durch Neue rund 5,5 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden können. Das entspricht dem Äquivalent von 3,4 Millionen Tonnen Kohlendioxyd oder 440 Millionen Euro eingesparter Stromkosten – ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.
Effiziente Prozesse, eine ideale technische Infrastruktur sowie die kontinuierliche Verbesserung – dies seien die Mittel, mit denen das DIN erfolgreiche Normung gewährleiste, sagte Heinz Gaub, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung. Was die deutsche Industrie erfolgreich gemacht habe, das gelte auch fürs DIN. Gleichzeitig gemahnte er daran, das Bewusstsein in den Unternehmen dafür zu schärfen, dass Normung Chefsache sei. Ebenso müsse das Wissen um Normung als strategisches Instrument stärker in die Lehrpläne der Hochschulen eingebunden werden, wie dies in China bereits der Fall sei, wo Normungsspezialisten an den Hochschulen ausgebildet werden.