Bei Todesfällen mit ungeklärter Ursache bringen häufig erst forensische Untersuchungen Licht ins Dunkel. Doch so wichtig die Forensik in der Aufklärung von Kriminalfällen ist, so unterschiedlich sind die Herangehensweisen eines jeden rechtsmedizinischen Labors. Das liegt zum einen daran, dass kein Verbrechen dem anderen gleicht, zum anderen aber auch daran, dass es gegenwärtig noch keine europäisch abgestimmten technischen Regeln auf diesem Gebiet gibt.
Das Europäische Komitee für Normung (CEN) hat im Frühjahr 2012 ein Projekt-Komitee "Forensic science services" eingerichtet. Ziel ist es, technische Regeln zu erstellen, die den gesamten Ablauf und sämtliche Aktivitäten der Beweisaufnahme zur Aufklärung eines Verbrechens abdecken. Die hierbei zu berücksichtigenden Aspekte, wie zum Beispiel Probenahme am Ort des Verbrechens, Verpackung und Lagerung der verschiedensten Beweismaterialien, Laboranalytik, Datenbanken und Dokumentation sind äußerst vielfältig und betreffen diverse Arbeitsgebiete. Parallel zu den Aktivitäten bei CEN liegt dem Internationalen Normungsinstitut (ISO) ein Projektantrag für eine Norm in diesem Bereich vor.
Zur Begleitung der europäischen sowie internationalen Normungsarbeiten gründet der Normenausschuss Medizin (NAMed) im DIN einen nationalen Ausschuss "Dienstleistungen im Bereich Forensik".
Um in die Thematik einzuführen und Experten für die Mitarbeit im geplanten Ausschuss zu gewinnen, veranstaltet der NAMed am 8. Oktober 2012 im DIN in Berlin einen kostenlosen Workshop. Noch am selben Tag wird im Anschluss an den Workshop der Ausschuss "Dienstleistungen im Bereich Forensik" konstituiert.
Zum Workshop bzw. zur anschließenden Gründungssitzung sind alle Experten eingeladen, die sich in der deutschen, europäischen und internationalen Normung im Bereich Forensik engagieren möchten.
Weitere Informationen und Anmeldung bis zum 21. September 2012:
Dr. Margit Heinrich, Geschäftsführerin des NAMed
Tel.: 030 2601-2071, E-Mail: margit.heinrich@din.de oder
Dipl.-Ing. Margarethe Boresch, Projektmanagerin,
Tel.: 030 2601-2665, E-Mail: margarethe.boresch@din.de