Konken kritisierte, dass die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme für die Plenardebatte die strukturellen Veränderungen bei dem Auslandssender bereits abgesegnet habe. Auch die schleichende Erdrosselung der Welle durch objektive Unterfinanzierung habe die Regierung zu verantworten. "Wie die gravierenden Einschnitte im bisherigen Programm mit dem gesetzlichen Auftrag der Deutschen Welle zu vereinbaren sind, bleibt das Geheimnis der Bundesregierung", sagte Konken. Das Deutsche Welle-Gesetz sieht einen auf breite Bevölkerungsgruppen ausgerichteten Austausch der Kulturen und Völker vor. "Das Internet ist ein wichtiges Informationsmedium. Es ersetzt global aber nicht Radio und Fernsehen", so Konken.
Die jüngsten Unruhen in den arabischen Ländern zeigten, wie unverzichtbar die Arbeit der Deutschen Welle gerade in zensierten Medienmärkten sei. "Es ist für Machthaber einfacher, Informationsseiten im Internet zu sperren, als Radioprogramme restlos einzuschränken", sagte Konken. Wer einseitig auf das Internet als Verbreitungsweg von Programmen setze, verabschiede sich von der weltweiten Verbreitung.
Als kritikwürdig bezeichnete der DJV-Vorsitzende die Vorgabe der Regierung, die verschiedenen Sprachprogramme der Deutschen Welle deutlich zu reduzieren. "In vielen Winkeln der Erde verstehen die Menschen weder deutsch noch englisch. Eine weitgehende Fokussierung auf diese beiden Sprachen wird die Welle in die internationale Bedeutungslosigkeit drängen."