Der Minister räumte angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen ein, der Wahlsonntag sei ein "Nadelöhr". Zugleich betonte er die Rolle der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bei der Durchführung der Präsidentenwahl. Sie trage maßgeblich dazu bei, "diese Wahl überhaupt möglich zu machen". Er hoffe, dass die meisten Ukrainer, auch im Osten des Landes, an der Wahl teilnehmen könnten. Es gehe darum, dass ein Präsident gewählt werde, der auch im Osten des Landes Anerkennung finde.
Zugleich betonte Steinmeier die Notwendigkeit rascher wirtschaftlicher Hilfen für die Ukraine. Es gehe um Hilfen für "bessere Politik". Das Land müsse wirtschaftlich stabilisiert, Korruption eingedämmt werden. Unabhängige Verfolgungsbehörden dürften weder von einer Regierung noch von Einzelpersonen abhängig sein.
Weiter warnte der Minister davor, sich bei der Konfliktbewältigung politisch in eine Sackgasse zu manövrieren. Deutschland stehe für eine "relativ balancierte Außenpolitik". Diese sei eher darauf ausgerichtet, "Krisen mit offener Analyse zu begegnen und nach Lösungen zu suchen, statt in Schubladen einzusortieren und sich selbst in Sackgassen zu manövrieren". Ihm gehe es zudem um eine unter öffentlicher Beteiligung stattfindende "Selbstverortung deutscher Außenpolitik".