Frankreich stemmt sich gegen Trend: Während deutsche VC Gesellschaften seit längerem Schwierigkeiten beim Fundraising haben, sieht die Lage beim westlichen Nachbarn deutlich besser aus. Der größte Geldgeber sind dort Privatpersonen, die über Steuervorteile angezogen werden. Die VC-Abteilung der Crédit Agricole, einer der aktivsten Wagnisfinanzierer im französischen Markt, profitiert davon seit zehn Jahren und sammelt jährlich etwa 85 Mio. Euro an frischem Geld ein.
Im Januar 2009 nun hat CAPE seinen Investitionsfokus über den Rhein hinweg ausgedehnt und plant, im deutschsprachigen Raum künftig zwischen acht und zwölf Mio. Euro jährlich zu investieren. „Dieser Schritt ist vor dem Hintergrund der aktuellen Krise umso sinnvoller, als dass die Einstiegsbewertungen fallen und sich die Spreu vom Weizen trennt“, so die Einschätzung von Antoine Colboc, Leiter der VC Abteilung von Crédit Agricole Private Equity. Portfoliofirmen sollten im Idealfall bereits über eine erste funktionierende Produktgeneration und erste Umsätze bzw. Kundentraktion verfügen. Profitabilität ist dagegen noch nicht erforderlich, viel wichtiger sind überdurchschnittliche Wachstumschancen, die auf differenzierter und gut verteidigbarer Technologie und/oder Geschäftsmodellen basiert.
Christian Claussen: „Es fehlt in Deutschland weniger an der technologischen Basis als am Willen, Ideen auch kommerziell konsequent auszuschöpfen – diese Lücke werden wir mit CAPE füllen. Die Vielzahl von Finanzierungsanfragen und hervorragende Qualität der vorgestellten Business Opportunities, die uns seit Beginn unserer Aktivitäten erreicht haben, zeigen uns, dass hierzulande ein großer Bedarf an Venture Capital existiert.“