Was sich bei der Präsentation im Mai 2008 angedeutet hatte, ist inzwischen Realität: Der Basic Function Controller (BFC) des internationalen Automobilzulieferers Continental gewinnt im Segment der Low-Cost-Fahrzeuge immer größere Marktanteile. Die asiatischen Hersteller Proton und Geely setzen bereits auf das flexible und skalierbare Karosserie-Steuergerät der Division Interior von Continental. Zwei weitere Automobilhersteller aus China und Nordamerika werden in absehbarer Zeit den BFC in Serie einsetzten. Sie alle honorieren den extrem kostenbewussten Ansatz von Continental, der den Basic Function Controller im Vergleich zu herkömmlichen Steuergeräten um bis zu 30 Prozent preiswerter macht - bei identischer Leistung und Funktionalität sowie gewohnt hoher Continental-Qualität.
Umfassendes Controller-Portfolio
Benötigt der Kunde eine noch leistungsfähigere Hardware für die Steuerung der verschiedenen Karosseriesysteme, bietet ihm Continental mehrere Alternativen. Zum einen kann er mit einem zweiten Basic Function Controller ein dezentrales Netzwerk realisieren, bei dem identische Controller mit unterschiedlichen Funktionsinhalten belegt werden. Diese Lösung überzeugt durch ihre sofortige Verfügbarkeit bewährter Technik, geringe Stückkosten dank hoher Stückzahlen und ein kostenoptimiertes Bordnetz.
Zum anderen hat Continental mit dem Advanced Function Controller ein Steuergerät mit erheblich größeren Funktions- und Leistungsumfang entwickelt. Im Vergleich zum Basic Function Controller bietet der Advanced Function Controller einen 32- statt 8-Bit-Prozessor, doppelt so viel CAN- und LIN-Busse samt Gatewayfunktion und deutlich mehr Funktionalität - etwa bei Anwendungen der Sicherheits- und Lichttechnik sowie Fensterhebersteuerung mit Einklemmschutz. Damit ist der Advanced Function Controller eine vollwertige Lösung für Automobile mit hohem Anforderungsprofil. Ob der Automobilhersteller eine Lösung für die Karosserie-Elektronik aus zwei Basic Function Controllern oder mit einem Advanced Function Controller bevorzugt, hängt stark davon ab, ob die Kunden vermehrt Fahrzeuge mit niedrigem oder hohem Ausstattungsgrad ordern.
Aus dem Basic Function Controller hat Continental außerdem eine besonders kostengünstige Lösung für sehr preissensible Kunden abgeleitet - den Compact Function Controller. Er kommt zwar ohne Relais und mit kleinerer Platine samt Gehäuse aus, beim grundsätzlichen Aufbau und den Sicherheits- und Qualitätsstandards entspricht der Compact Function Controller aber hundertprozentig der Produktphilosophie des Basic Function Controller. Abhängig vom jeweiligen konkreten Projekt sind mit dem Compact Function Controller nochmals Einsparungen von 50 Prozent im Vergleich zum Basic Function Controller möglich. Da der Compact Function Controller funktionstechnisch aber dennoch sehr mächtig ist, eignet er sich besonders gut für Fahrzeuge mit geringem Funktionsumfang, die durch den Export auf sehr heterogene länderspezifische Regularien vorbereitet sein müssen - beispielsweise eine Tagfahrlicht-Funktion. Somit ist der Compact Function Controller weltweit einsetzbar und leicht auf länderspezifische Besonderheiten applizierbar.
Flexibilität ist die Lösung
Die mit dem Basic Function Controller ausgerüsteten Fahrzeugmodelle werden hauptsächlich in den aufstrebenden Märkten Asiens produziert und angeboten. Geplant ist künftig auch der Export dieser Fahrzeuge in andere attraktive Märkte wie Russland oder Südamerika. Darüber hinaus registriert Continental aufgrund des wachsenden Kostendrucks großes Interesse von weiteren Herstellern. Sogar renommierte deutsche Automobilmarken erwägen, bei ihren Kleinwagen mit Hilfe des Basic Function Controller die Kosten zu reduzieren, ohne dabei auf Qualität und Funktionalität zu verzichten.
Die preisgünstigen Automobile der aufstrebenden Märkte haben in etwa einen Elektronikumfang, der dem eines europäischen Mittelklassefahrzeugs von vor etwa 15 Jahren entspricht. Typische Karosserieelektronik-Funktionen sind heute beispielsweise automatische Lichtsteuerung, Batterieschutzfunktion, Fernbedienung für Zentralverriegelung, Wegfahrsperre, Alarmanlage oder Scheibenwischer mit Regensensor. Allerdings unterscheidet sich der Ausstattungsumfang in diesem Fahrzeugsegment sehr stark nach den jeweiligen Marktansprüchen, nimmt aber langfristig zu.
Der Basic Function Controller entspricht diesen Anforderungen durch seine hohe Flexibilität und Skalierbarkeit. So sind zum Beispiel nur Funktionen als Softwaremodule integriert, die in mindestens 80 Prozent der kostengünstigen Automobile enthalten sind. Selten nachgefragte Features werden als eigenständige Komponenten in die Elektronikarchitektur eingefügt. Zusätzlich sind in der Softwarestruktur Integrationsmöglichkeiten vorgesehen, um je nach Kundenwunsch weitere Funktionen aufzunehmen - im Rahmen der Leistungsfähigkeit der BFC-Hardware. So enthält das System keine selten genutzten Bestandteile.
Zusammen mit den Compact Function Controller und dem Advanced Function Controller deckt der Basic Function Controller alle Anforderungen an moderne Fahrzeugarchitekturen ab. Alle Softwarefunktionen und Hardwarekomponenten der drei Controller entsprechen den global gültigen Qualitätsrichtlinien von Continental. Mit eigenen Ingenieuren, die vor Ort bei allen wichtigen Kunden tätig sind, und deren frühzeitiger Einbindung garantiert Continental einen zielgerichteten Entwicklungsprozess. Zusammen mit spezialisierten Entwicklungsteams direkt in den wichtigsten neuen Märkten sorgt das für kurze Wege, Schnelligkeit und in der Regel für eine Serienreife in weniger als zwölf Monaten.