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Kunststoff-Kreisläufe: Was geht heute?

(PresseBox) (Hamburg, )
Der deutsche Mittelstand arbeitet an ESG: Wie funktioniert dies als Automobil-Zulieferer, wenn der Hauptwerkstoff Kunststoff ist?

Es gilt nicht mehr nur eine Nachhaltigkeitsstrategie zu definieren, sondern die gesamte Unternehmensstrategie auf die drei Bereiche des Megatrends E, S und G hin zu transformieren und neu auszurichten. Bezogen auf die Umweltaspekte (E) umfasst dies sowohl das Thema CO2-Neutralität wie die für die Zukunft geforderte Kreislaufwirtschaft , und damit sowohl die maximal mögliche Recyclingfähigkeit der Produkte als auch die Fertigung aus recycelten Materialien und deren Wiederverwendbarkeit.

Dr. Jens Petersen, Partner bei Ebner Stolz Management Consultants, beobachtet, dass sich viele Unternehmer mit der Thematik beschäftigen, häufig liege aber der Fokus auf CO2-Neutralität, Themen wie Wasserwirtschaft und Kreislaufwirtschaft würden eher am Rande betrachtet. Für seinen Kunden Jürgen Neuser, Geschäftsführer der Knipping Kunststofftechnik, ist Kreislaufwirtschaft insbesondere als wichtiger Zulieferer der Automobil- und Elektroindustrie originäres Thema. Mit seiner mittelständischen Struktur steht es repräsentativ für die Zuliefererstruktur in Deutschland. 

Herr Neuser, welche Bedeutung hat die Environmental-Dimension für Sie?

J. Neuser: Ganz klar, eine zentrale. Klimaneutralität ist unser Auftrag. Für OEM Kunden konnten wir den CO2-Footprint bei einzelnen Artikeln bereits um 70 % reduzieren. Dies gelingt über eine intelligente Auswahl alternativer Werkstoffe oder den Einsatz von Rezyklaten, was wir seit vielen Jahren betreiben. Über die designtechnische Auslegung können Teile schon in der Entwicklungsphase CO2-freundlicher gestaltet werden. Dabei kommt uns z. B. der Wandel Richtung E-Mobilität entgegen, da wir dort im Motorraum nur um 90° Temperatur anstelle der 140° bei Verbrennern haben, was den Einsatz CO2-freundlicherer Werkstoffe (wie z. B. Polypropylen) realistisch macht.

Im Fahrzeugbereich sind die Materialanforderungen besonders hoch.

J. Neuser: Bestehende Werkstoffnormen und Qualitätsanforderungen, was mechanische Festigkeit, thermische Beständigkeit und Alterungsbeständigkeit angeht, können mit einem Einsatz von Rezyklat als zusätzliche Vorgabe nicht immer umgesetzt werden. Mit einem Material, das gestern noch im Joghurtbecher war, kann ich z. B. kein Aluminium-Druckguss-Teil ersetzen, für das ich High Tech-Polymere benötige.

Sind Abfälle aus dem Gelben Sack als Basis für Rezyklate im Fahrzeugbau denkbar?

J. Neuser: Prinzipiell ja, aktuell jedoch nur für einen begrenzten Artikelumfang. Die mechanischen Eigenschaften und auch die Geruchsbelästigung sind ein Problem. Grundsätzlich gilt: Die Qualität der Rezyklate ist entschei-dend. Und jedes Rezyklat im Kunststoff lebt davon, wie sauber das Ausgangs-material ist.

Dr. J. Petersen: Und sowohl die 100 % sortenreine Sortierung als auch die Reinigung sind ein großer Kostenfaktor, so dass sich ein Kreislauf aktuell nur mit höherem Aufwand als beim Einsatz von Originalmaterial umsetzen lässt.

Wo liegen weitere Hemmnisse für 100 % Kunststoffrecycling?

J. Neuser: Es gibt chemische Grenzen. Kunststoff wird mit jeder Verarbeitung, jeder thermischen und mechanischen Belastung schlechter, sei es auch nur durch die Alterung bei Raumtemperatur. Daher kann es kein realistisches Szenario sein, am Laufzeitende eines Fahrzeuges Kunststoffteile ein-zusammeln und mechanisch zu recyceln. Nur über chemisches Recycling, also das Zerlegen der Polymerstruktur in seinen Kohlenwasser-Ausgangsstoff , können wir bei einem z. B. 20-Jahre alten Bauteil ausreichende Materialqualität erreichen. Was aber wiederum hoch energieintensiv ist.

Dr. J. Petersen: Auch Verfügbarkeiten von Rezyklaten sind ein Thema. Um vorgegebene Sektorenziele überhaupt erreichen zu können, stehen wir schon in den nächsten 2-3 Jahren vor den Herausforderungen von Verfügbarkeit und schon jetzt vor technischen und chemischen Unmöglichkeiten.

J. Neuser: Noch ist unser Unternehmen beim Rezyklat-Einsatz eher Treiber als Bremser. Um alle Ziele zukünftig erreichen zu können, sollten sich OEM aber schon jetzt mit Zuge-ständnissen bei den Funktionalitäten auseinandersetzen.

Ihre Vision?

J. Neuser: Cradle-to-Cradle, also nachwachsendes Polymer, welches nach 15 Jahren Anwendung im Fahrzeug auf Kommando verrottet. Das wäre meine Definition eines unendlichen Kreislaufs. Das funtioniert nach Stand der Technik nur leider noch nicht.

Dr. J. Petersen: Und Chemie kann man auch mit Politik nicht überlisten.

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