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Hausarztverträge - Gute Resonanz, aber noch lange nicht perfekt

Repräsentative Umfrage: Viele deutsche Mediziner haben die Hausarztverträge angenommen, vermissen aber spürbare Verbesserungen

(PresseBox) (Koblenz, )
Die Stellung der Hausärzte ist nach wie vor ein großes Thema deutscher Gesundheitspolitik. Besonders heiß diskutiert werden die Hausarztverträge, die die Versorgung verbessern und bürokratische Hürden abbauen sollen. Darauf hoffen offenbar viele Hausärzte, denn weit mehr als die Hälfte der befragten Mediziner (58 Prozent) ist bereits in einem solchen HZV-Vertrag eingeschrieben. 55 Prozent der teilnehmenden Ärzte freuen sich über Änderungen zum Positiven - ein Durchbruch. Dennoch sind 59 Prozent der Hausärzte der Ansicht, dass die Hausarzt zentrierte Versorgung gestärkt werden sollte und lehnen die von der Bundesregierung geplante Honorarbegrenzung in neuen Hausarztverträgen ab. Mehr als ein Drittel der Befragten (36,6 Prozent) nimmt sogar selbst aktiv an Protestaktionen gegen diese Sparpläne teil. So das Ergebnis des monatlich erhobenen CGM GesundheitsMONITORs, einer repräsentativen Umfrage der CompuGroup Medical, der Rhein-Zeitung und der Medical Tribune aus dem September unter 440 zufällig ausgewählten Hausärzten.

Traumberuf mit Nachteilen - Hausärzte fordern Unterstützung

Niedergelassene Hausärzte haben meist ein ganz besonderes Arbeitsethos: Sie sind für ihre Patienten da, weit über 'normale' Arbeitszeiten hinaus, auch nachts und am Wochenende. Dieser persönliche Einsatz wird sicherlich menschlich geschätzt, von staatlicher Seite jedoch unzureichend honoriert. Der Hausärzteverband kritisiert, dass gerade Allgemeinmediziner immer noch im unteren Drittel der ärztlichen Vergütungen liegen und angesichts der hohen Arbeitslast benachteiligt sind. Hausarztverträge, die die Ärzte direkt mit den Krankenkassen abschließen, sollen die Situation entschärfen. Wie die Umfrage zeigt, hält die Mehrzahl der Hausärzte die HZV-Verträge für vielversprechend. Beinahe sechs von zehn der Befragten (58 Prozent) sind darin eingeschrieben, 42 Prozent reagieren bislang noch zurückhaltend.

Verbesserungen noch ausbaufähig

Die Frage, ob die in einen HZV-Vertrag eingeschriebenen Ärzte zufrieden sind, lässt sich wohl am ehesten mit 'Jein' beantworten. Immerhin bekundet weit mehr als jeder Zehnte, dass sich die Versorgung dadurch verbessert hat (15,4 Prozent) und wünscht sich mehr Verträge für mehr Kassen (14,8 Prozent). Fast jeder Fünfte (17,7 Prozent) ist sogar mit der Honorarhöhe zufrieden. Allerdings bekunden 45 Prozent der Teilnehmer, dass sich in Summe zu wenige Änderungen zum Positiven ergeben haben. Die Gründe für diese Unzufriedenheit sind sicherlich vielfältig und beeinflusst von den momentan angebotenen unterschiedlichen Vertragsformen. So hadern Ärzte in den Bereinigungsverträgen nach Paragraph 73b SGB V derzeit mit dem Aufwand für die Umstellung. Bei den Addon-Verträgen wiederum bezweifelt der Deutsche Hausärzteverband, dass diese die Versorgung wirklich verbessern. Möglicherweise spielt auch einfach lästige Bürokratie eine Rolle: Nur 7,1 Prozent geben an, dass sich diese Belastung durch die HZV-Verträge verringert hat.

Skeptiker wollen überzeugt werden

Der relativ hohe Prozentsatz unzufriedener Kollegen bestärkt die Kritiker der Hausarztverträge, die richtige Entscheidung getroffen und sich nicht eingeschrieben zu haben. Zwei Drittel der 185 Befragten (67,6 Prozent), die bei keinem Hausarztvertrag mitmachen, lehnen dies mit der Begründung ab, dass sie der angebotene Vertrag einfach nicht überzeugt. Mehr als jeder Zehnte der nicht eingeschriebenen Mediziner (13,5 Prozent) fühlt sich im KV-System besser aufgehoben und möchte diese Sicherheit nicht missen. 5,4 Prozent sagen, dass bislang vorliegende HZV-Vertragsangebote zu wenige ihrer Patienten betreffen und sie aus diesem Grund nicht teilnehmen. 8,1 Prozent würden vielleicht mitmachen, betonen aber, dass in ihrer Region kein Vertrag angeboten wird.

Sparpläne der Bundesregierung im Kreuzfeuer hausärztlicher Kritik

Trotz teilweiser Skepsis wollen die befragten Hausärzte die HZV-Verträge gestärkt sehen. Weit mehr als die Hälfte (58,6 Prozent) findet es unangemessen, dass die Bundesregierung bei den neuen Hausarztverträgen die Honorierung begrenzen will. 28,8 Prozent der 440 befragten Hausärzte ist das 'egal' - vielleicht auch, weil die geplante Limitierung auf Regelversorgungsniveau die derzeit laufenden Verträge nicht betrifft. Nur 8 Prozent der Hausärzte bringen für die Sparpläne Verständnis auf und halten sie in der aktuellen Situation für unvermeidbar.

Viele Hausärzte gehen sogar selbst auf die Straße

Die Empörung über die angedachte Sparpolitik von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler ist bei vielen Hausärzten so groß, dass sie die Proteste dagegen aktiv unterstützen. Mehr als ein Drittel der Befragten (36,6 Prozent) nimmt selbst daran teil und geht vielleicht sogar mit einem entsprechenden Transparent auf die Straße. Mindestens ebenso viele Kollegen (36,8 Prozent) finden die Proteste berechtigt, auch wenn die eigene Praxis nicht direkt betroffen ist. Lediglich gut jeder Fünfte (20,9 Prozent) hält sich aus der Diskussion heraus und kann die Protestaktionen nicht gutheißen. Nimmt man diese Zahlen zusammen, zeigt sich, dass der Deutsche Hausärzteverband mit seinem Protest gegen die HZV-Pläne der Bundesregierung im Sinne von rund drei Vierteln aller Hausärzte handelt. Der Verband sieht die gesamte hausärztliche Versorgung in Deutschland aufgrund der Sparpläne sogar derart bedroht, dass er den Festakt zum 50jährigen Verbandsjubiläum abgesagt hat. Begründung: Einen Anlass zu feiern bietet die derzeitige HZV-Situation nicht.

Der CGM GesundheitsMONITOR:

Der CGM GesundheitsMONITOR ist eine gemeinsame Initiative der CompuGroup Medical, der Medical Tribune sowie der Rhein-Zeitung. Monatlich werden repräsentative Umfragen unter 440 Allgemeinmedizinern zu aktuellen Fragestellungen im Gesundheitssystem durchgeführt. Grafiken zum Download und kostenlosem Abdruck, Veröffentlichung sowie Informationen zur repräsentativen Umfrage finden Sie unter www.cgm-gesundheitsmonitor.de

Über Medical Tribune:

Seit über 40 Jahren gehört die Medical Tribune zu den meistgelesenen Fachtiteln für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Die beliebte Wochenzeitung bietet eine attraktive Mischung praxisrelevanter Themen aus Medizin, Gesundheits- und Berufspolitik sowie fachspezifische Wirtschaftsfragen. In einzigartiger Weise verwirklicht Medical Tribune vielseitige Fortbildung, persönliche Beratung und Lesefreude in einem Zeitungskonzept. Die Erfolgsgeschichte der Medical Tribune wird seit Jahrzehnten von der unabhängigen Leserschaftsuntersuchung (LA-MED) dokumentiert.

Über Rhein-Zeitung:

Das Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung verbindet die Ballungsräume Köln-Bonn und das Rhein-Main-Gebiet. Im Zentrum liegt die wirtschaftsstarke Region um Koblenz. Mit einer Auflage von rund 224.000 Exemplaren und 17 Lokalausgaben zählt die Rhein-Zeitung ca. 640.000 Leser.
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