Gesteuert wird das Elektroauto komplett über ein IP-basiertes Kommunikationsnetzwerk (X-by-wire). Als Fahrzeugbus wird ein neu entwickeltes, auf die Bedürfnisse der Elektromobilität angepasstes Echtzeit-Protokoll mit Zeitsynchronisation auf der Basis des IEEE-Standards 1588 verwendet.
Ziel der Experimentalplattform ist die Entwicklung einer datenzentrischen Architektur, um damit die Kommunikationsbeziehungen zwischen den einzelnen Funktionsblöcken des Fahrzeugs zu reduzieren. Gleichzeitig sollen auch die Netzwerkstrukturen erheblich vereinfacht und die Zahl der Steuergeräte, in Zukunft unter Einsatz von Multicores, reduziert werden. Ein weiterer Aspekt liegt auf der Untersuchung unterschiedlicher Konzepte zur Virtualisierung der Steuergeräte, die teilweise auf der in der Avionik vorgeschlagenen IMA-Architektur beruhen. Im Fokus steht zudem die Entwicklung und Erprobung von Mechanismen zur Fehlertoleranz, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Fahrzeugs zu erhöhen.
Die vier eCorner-Module der Experimentalplattform leisten jeweils 2 kW und beschleunigen das rund 500 kg schwere Fahrzeug auf bis zu 50 km/h. Jeder der vier Antriebe bringt ein maximales Drehmoment von 160 Nm auf die Straße – das lässt durchaus Sportwagen-Feeling aufkommen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.fortiss.org.
Weitere Informationen zu den eCorner-Modulen finden Sie in einem Video von Siemens VDO: http://www.youtube.com/....
<<Hintergrundinformation für Redakteure >>
IMA ist die Abkürzung für Integrated Modular Avionics und meint eine modulare Einheit aus Hardware und Software, die aus standardisierten Komponenten und Schnittstellen besteht. Unterschiedlichste Software-Applikationen können sich so die Hardware-Ressourcen teilen wodurch sich die Anzahl der separaten Recheneinheiten deutlich reduziert. Das spart Gewicht und Energie, senkt gleichzeitig aber auch Entwicklungskosten sowie Betriebs- und Wartungsaufwände.
<<Firmenprofil >>
Das fortiss Forschungs- und Transferinstitut für software-intensive Systeme nahm Anfang 2009 seine Arbeit auf. fortiss wurde als An-Institut der Technischen Universität München (TUM) ins Leben gerufen, um insbesondere die bayerische Wirtschaft bei der Software-Entwicklung zu unterstützen; hierbei wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert. Neben der TUM sind die Fraunhofer Gesellschaft sowie die LfA Förderbank Bayern Gesellschafter der fortiss GmbH.
fortiss versteht sich als eine Kooperationsplattform zwischen Universität und Industrie und beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeiter. Bis 2015 ist der Ausbau auf 80 Mitarbeiter geplant.