Experten schätzen, dass China die USA bereits in fünf Jahren als Nummer Eins in Sachen Internetnutzung ablösen wird. Die Gemeinde der Internetnutzer im bevölkerungsreichsten Land der Erde, die bereits Ende 2003 mehr als 80 Millionen Webuser umfasste, wird bis dahin auf weit mehr als 200 Millionen Chinesen anwachsen. Die daraus resultierenden Volumina in den ITK-Teilmärkten (vor allem Internet, Software, Mobilfunk) sind unumstritten. Allein im Hinblick auf den Mobilfunk der dritten Generation taxieren Experten das Marktvolumen auf annähernd 3 Billionen US-Dollar. Um diese Summe vor allem an inländische Firmen fließen zu lassen, setzt die chinesische Wirtschaft mit finanzieller Unterstützung der Regierung verstärkt auf eigene Entwicklungen. Dabei spielen sowohl nationale Motive als auch Kostengründe eine Rolle.
"Um am chinesischen Markt partizipieren zu können, müssen Unternehmen aus Deutschland Verständnis für die Regeln und Gesetze des dortigen Marktes entwickeln. Kooperationen zwischen Unternehmen aus beiden Ländern sind dabei eine sehr wichtige Hilfe" so dmmv-Geschäftsführer Alexander Felsenberg zu den Hintergründen der Zusammenarbeit mit den fernöstlichen Verbänden. "Eine Abkoppelung des chinesischen Marktes durch eigene technische Standards und Protokolle ist für beide Seiten unvorteilhaft. Für deutsche Unternehmen heißt es daher dieser Entwicklung mit Qualität und angepassten Marktpreisen frühzeitig entgegen zu wirken."
Folgerichtig beinhaltet die Vereinbarung als wichtigstes Ziel die Anbahnung von Geschäftskontakten und Kooperationen zwischen Unternehmen aus Deutschland und China. Dabei kommt der ehemaligen britischen Kronkolonie Hong Kong eine besondere Rolle zu: "Hong Kong bietet deutschen Unternehmen aufgrund seines politischen und wirtschaftlichen Sonderstatus Investitions- und Rechtssicherheit. Der Standort bietet Unternehmen aus dem Software- und Dienstleistungsumfeld hervorragende Voraussetzungen, um den chinesischen Markt zu bedienen" so Felsenberg weiter, der im Rahmen des internationalen ITK-Gipfeltreffens ICT Global Summit die Gespräche mit den chinesischen Partnern geführt hat..
Bereits mit dem Launch des EMMA-Netzwerks im Februar hatte der dmmv verstärktes Interesse am chinesischen Markt signalisiert. EMMA steht für "European Multimedia Accelerator" und bietet dank eines umfangreichen Netzwerkes aus Experten und Beratern in den wichtigsten Zielmärkten wichtige Hilfestellung für expansionswillige Unternehmen aus Europa. Mit Hilfe des EMMA-Netzwerkes können Unternehmen der ITK-Branche auf modulare Servicepakete zurückgreifen, die sie bei der Konkretisierung oder Umsetzung ihrer Ansiedlungs- und Kooperationspläne jenseits der Landesgrenzen unterstützen. Mittelfristig plant das EMMA-Netzwerk die Organisation einer Delegationsreise nach Fernost.