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Vorstellung der Studie "Integrationsrendite - Volkswirtschaftliche Effekte einer besseren Integration von Migranten"

Eingangsstatement des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie Rainer Brüderle anlässlich der Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie "Integrationsrendite - Volkswirtschaftliche Effekte einer besseren Integration von Migranten"

(PresseBox) (Berlin, )
Es gilt das gesprochene Wort! Ich begrüße Sie herzlich zu unserer Pressekonferenz zum Thema Integration und Wachstum.

Migrantinnen und Migranten sind in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung für unser Land. Das wissen wir.

Die heutige Kernbotschaft lautet: Wir müssen mehr für die Ausbildung von Migrantinnen und Migranten tun!

Integrationspolitik hängt enger mit Wirtschaftspolitik zusammen als vielfach gedacht.

In Deutschland leben heute rund 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.

Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird weiter deutlich zunehmen:

Derzeit beträgt er rund 20 Prozent.

Bei den unter 25-Jährigen sind es bereits 28 Prozent. Bei den unter 5-Jährigen sind es schon 34 Prozent, die einen Migrationshintergrund haben.

Wir reden also nicht über eine Nischengröße, sondern über eine zentrale Größe der deutschen Gesellschaft.

Mit der Ausbildung und mit der Integration in den Arbeitsmarkt ist es nicht zum Besten bestellt. Das gilt vor allem für junge Migrantinnen und Migranten.

Ein allgemeiner Schulabschluss fehlt ihnen deutlich häufiger als den deutschen Jugendlichen.

Und dies setzt sich dann bei der beruflichen Bildung fort: Während 58 Prozent der deutschen Jugendlichen ohne Abitur eine berufliche Ausbildung machen, sind dies nur 24 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Das ist eine gesellschaftspolitische, aber auch eine wirtschaftspolitische Problematik.

Als Wirtschaftsminister bin ich dafür verantwortlich, dass das Wachstum am Wirtschaftsstandort Deutschland auch in Zukunft gesichert bleibt.

Deutschlands Spitzenstellung wird primär vom Fachwissen getragen - Fachwissen ist unser Hauptrohstoff.

Fachwissen muss stets aktualisiert und an den Nachwuchs weitergegeben werden.

Der in Deutschland derzeit registrierte Fachkräftebedarf wird immer mehr zu einer großen wirtschaftspolitischen Herausforderung. Hier sind Engpässe bereits absehbar.

Wir müssen uns der demographischen Entwicklung stellen.

Schon von 2009 auf 2010 gehen die Schulabgängerzahlen um knapp 3 Prozent zurück, von 873.000 auf 849.000. Im Osten sind es sogar dramatische 13 Prozent!

Und die Entwicklung beschleunigt sich: Im Jahr 2020 werden nur noch knapp über 500.000 Jugendliche mit Haupt- und Realschulabschluss die Schulen verlassen. Ich wiederhole das noch einmal, weil es so wichtig ist: 873.000 in 2009, 500.000 in 2020.

Das sind mehr als 200.000 weniger als im Jahr 2004!

Diese Jugendlichen fehlen uns dann in der beruflichen Ausbildung.

Bereits jetzt klagen Ausbildungsbetriebe insbesondere des Handwerks, dass sie nicht genügend Bewerber finden.

Deshalb können wir auf keinen Jugendlichen verzichten.

Bei den jungen Menschen mit Migrationshintergrund liegt noch ein großes Potential. Das müssen wir ausschöpfen. Als Wirtschaftsminister sehe ich hier natürlich auch das große wirtschaftliche Potential.

Ich habe daher eine Studie beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln in Auftrag gegeben.

Sie untersucht die volkswirtschaftlichen Effekte einer besseren Integration von Migrantinnen und Migranten.

Ich möchte zwei Ergebnisse dieser Studie herausgreifen:

Wenn es gelänge, die Qualifikationsunterschiede von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu halbieren, ergäbe sich für die öffentlichen Haushalte eine rechnerische Verzinsung pro Jahr von 12 Prozent.

12 Prozent sind eine hervorragende Integrationsrendite. Das muss auch ein ökonomischer Ansporn für uns sein, die eben angesprochenen Qualifikationsunterschiede zu beheben.

Außerdem würde sich das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts langfristig um 0,1 Prozent erhöhen.

Herr Dr. Klös wird uns dies gleich detailliert darstellen.

Die Ergebnisse der Studie geben Rückenwind. Rückenwind für die Verbesserung der Ausbildung von Migrantinnen und Migranten.

Das Bundeswirtschaftsministerium wird sich unter diesem Gesichtspunkt den Ausbildungspakt besonders ansehen.

Es ist gut, dass wir im Grundsatz Klarheit über den Ausbildungspakt haben.

Wir werden das Thema Integration ganz konkret im Ausbildungspakt verankern.

Der Pakt steht in diesem Jahr zur Verlängerung an.

Er soll künftig nicht nur der Bewältigung des Lehrstellenmangels dienen.

Wir wollen den Pakt so konzipieren, dass er auch zur Gewinnung von Fachkräften beiträgt.

Dazu ist es bei der Ausgestaltung des Ausbildungspaktes notwendig, den Blick stärker auf die Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu richten.

Im neuen Pakt sollen sie ausdrücklich angesprochen werden.

Es ist unser Ziel, in den derzeit noch laufenden Verhandlungen beim Thema "Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund" zu verbindlichen Zusagen zu kommen.
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