Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Perspektiven für die weitere Belebung der Weltmärkte und die neuen Gefahren, die dem Aufschwung des Welthandels jetzt drohen könnten. Der Beirat war sich einig darin, dass die Verschiebung der Gewichte in der Weltwirtschaft eine große Chance für die deutsche Wirtschaft darstellt, die gerade in den dynamischen Märkten besonders präsent ist. Besonders wichtig ist hier eine Politik, die sich offenen Märkten verpflichtet fühlt. Sorgen bereiten die währungspolitische Diskussion, der faktische Stillstand der Doha-Runde und die wachsende Neigung großer Handelspartner, gegenseitige Schuldzuweisungen und Sanktionsdrohungen an die Stelle einer Suche nach gemeinsamen Lösungen treten zu lassen.
Bundesminister Brüderle: "Abwertungswettläufe oder einseitige Devisenmarktinterventionen sind einem funktionierenden Welthandel nicht förderlich. Eine weitere grundlegende Aufwertung der Währungen wichtiger Schwellenländer in Einklang mit ihrem Aufholprozess ist sinnvoll und gut für die Weltwirtschaft. Aber auch entwickelte Länder müssen ihren Beitrag leisten: Konsolidierung der öffentlichen und privaten Schulden und eine Rückkehr auf einen nachhaltigen Wachstumspfad sind notwendig. Diesen strukturellen Herausforderungen kann weder durch eine sehr lockere Geldpolitik noch durch Ausüben von Druck auf Handelspartner ausgewichen werden."