Bundesminister Brüderle: "Die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 war auch in den deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen spürbar. Einen großen Teil der Krisenauswirkungen haben wir in diesem Jahr schon wettmachen können. Durch verstärkte Kooperation in den Wirtschaftsbranchen der Zukunft gilt es nun, Handel und Investitionen zwischen Deutschland und Russland wieder auszuweiten und strukturell auf eine langfristig starke Grundlage zu stellen.
Hierfür sehe ich sehr gute Voraussetzungen. Der erfolgreiche Abschluss der bilateralen Verhandlungen zwischen EU und Russland zum WTO-Beitritt gibt Anlass zu Optimismus, dass Russland schon bald noch stärker in die Weltwirtschaft integriert wird. Davon wird auch der Wirtschaftsverkehr zwischen unseren Ländern erheblich profitieren. Wichtig für die Entwicklung unserer Wirtschaftsbeziehungen bleibt, dass Russland protektionistische Maßnahmen abbaut und verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen schafft."
Zuvor hatten das Bundeswirtschaftsministerium und das russische Wirtschaftsministerium heute eine Erklärung unterzeichnet, die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der seit 2008 bestehenden deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft konkretisiert. Die Unterzeichnung wurde durch die Co-Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Strategischen Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Finanzen, den Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Dr. Bernd Pfaffenbach, und den stellvertretenden russischen Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Andrej Slepnjov, vorgenommen.
Besonders in Bereichen mit zentraler Bedeutung für den Aufbau einer modernen und breit aufgestellten Volkswirtschaft in Russland soll die Kooperation verstärkt werden. Vorreiter sind in dieser Beziehung die gemeinsamen Anstrengungen bei Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, die seit 2009 über die russisch-deutsche Energieagentur rudea gebündelt werden.
Zwischen Januar und September 2010 konnte ein Zuwachs des deutsch-russischen Handelsvolumens um 29,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 42,0 Mrd. € (2009: 32,4 Mrd. €) verzeichnet werden. Importe und Exporte legten dabei in etwa gleich stark zu.
Der Handelsumsatz in diesem Zeitraum lag allerdings noch um 20,5 % unter dem Vorkrisenjahr 2008 (Jan-Sep 2008: 52,8 Mrd. €).