Auf dem deutschen Markt werden weit über 500 Typen an Kartuschen gehandelt. Weil dafür noch gültige Patente vorliegen, dürfen die rund 1.000 Recyclingfirmen weltweit (Pelikan, Rotring und KMP zählen zu den bekanntesten) keine Nachbauten machen. Sie sind daher dringend auf Leerkartuschen angewiesen. In Deutschland gibt es derzeit etwa 40 „Einsammler“, wobei in diesem Marktsegment sowohl professionelle Firmen (darunter Brokers International als einer der führenden Ankäufer) als auch Nebenerwerbsbetriebe agieren.
Nach bislang vorliegenden Angaben der Bundesregierung landen jährlich 40 Millionen leere Tinten- und vier Millionen Tonerkartuschen letztlich im Müll. Nur zehn Prozent würden recycelt. Brokers International zahlt für eine aufgebrauchte Original-Tintenpatrone bis zu zehn Euro und für eine leere Original-Tonerkartusche bis zu 25 Euro. Wer beim Nachfüllen etwa von Tinte auf alternative Anbieter zurückgreift – so fand die Stiftung Warentest heraus (Heft Februar 2005) –, der kann gegenüber den Original-Herstellern bis zu 70 Prozent sparen.
„Der Kampf zwischen den OEM-Anbietern und Wiederverwertern um die Marktanteile ist heftig“, bekennt Stephan Gelling. Produzenten wie Hewlett Packard, Lexmark, Canon oder Epson erzielen über den Verkauf von Druck- und Kopierzubehör erhebliche Umsätze – nicht selten kosten beispielsweise Tintenkartuschen fast genauso viel wie ein neuer Drucker. Gelling: „Für viele Original-Hersteller ist das Wiederaufbereiten der Leerbehälter auf jeden Fall teurer als die vollautomatische Spritzfertigung neuer Kartuschen.“