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Kindgerecht statt kunterbunt

Farbgestaltung im Kindergarten

(PresseBox) (Münster, )
Wonach greift ein Kind spontan, wenn es die Wahl zwischen einem Vollkornbrot und einem Bonbon hat? Und wie sieht es aus, wenn es sich zwischen einem knallroten und einem dezenten grauen Ball zu entscheiden hat? Aus der Sicht von Erwachsenen ist die Sache schnell klar: Die Süßigkeit und die rote Kugel machen das Rennen.

Gleichzeitig wissen wir zumindest auf dem Feld der Ernährung, dass das, was spontan gut ankommt bei den Zwergen, nicht das Beste für ihr Wohlbefinden sein muss.

Weniger klar ist Erwachsenen meist, dass von der Vorliebe für kräftige Signalfarben bei kleinen Gegenständen nicht auf die kindgerechte Farbigkeit von ganzen Räumen geschlossen werden kann. Und dass zudem die kindliche Begeisterung für Muster, Blümchen,Comic-, Zeichentrickoder Märchenfiguren nicht heißt, dass sie als immer wiederkehrende Ornamente an der Wand für ein förderliches Umfeld sorgen. Besonders in den Kindergärten stellt sich Farbgestaltern oft die Frage:Wie entwickel ich einen Entwurf, der den Bedürfnissen von Kindern an diesen speziellen Lebensraum entspricht, ihnen eine sinnvolle Hülle für ihre Entfaltung bietet und dazu noch praktisch ist?

Farbe im Kinderlebensraum - eine vielschichtige Herausforderung Für Kinder ist der Kindergarten zumeist ihre erste Erfahrung außerhalb der elterlichen Wohnung und des gewohnten familiären Umfelds.

Zum ersten Mal in ihrem Leben sind sie mit fremder Umgebung, vielen unbekannten Menschen konfrontiert, müssen sich zurecht- und ihren Platz in der Gruppe finden. Mit farbiger Gestaltung kann man jedoch den wesentlichen Bedürfnissen der Kinder sehr positiv begegnen, weiß Farbdesignerin Andrea Schmidt vom Brillux Farbstudio Münster: »Kinder wollen sich in ihrer Tagesstätte aufgehoben und beschützt wissen, sich in den Räumen schnell orientieren können und Anregung erfahren, ohne in ihrer Kreativität eingeschränkt zu werden. Und genau das sind die Disziplinen der Raumwirkung,die Farbgestaltung mit Bravour beherrscht.«

Kinder sehen anders

Neben diesen psychologischen Momenten sind für die Farbgestaltung auch die Blickperspektive und Besonderheiten bei der Sehleistung von Belang, aus und mit der Kindergartenkinder ihre(Lebens-)Räume erschließen. Es lohnt sich, als Erwachsener in die Knie zu gehen und aus dieser tiefen Position einen Raum zu betrachten. Denn für das Blickfeld der Kleinen ist nur ein Teil der Wand und der Boden von Bedeutung, gleichzeitig wird der Raum als viel weitläufiger und höher wahrgenommen. Zudem entwickelt sich das räumliche Sehen mit zuverlässiger Tiefenwahrnehmung erst vollständig bis zum sechsten Lebensjahr, was die Orientierung erschwert. Diese beiden speziellen körperlichen Voraussetzungen fordern Architektur und Farbgestaltung heraus, übersichtliche und schnell erfassbare Räume aus der Kinderperspektive zu schaffen.

Beim Neubau der Kindertagesstätte »Sonnenschein
« in Leinefelde wurde dies von Anfang berücksichtigt.
Hier sind z. B. lukenartige Fensteröffnungen im Eingangsbereich auf Augenhöhe der Kinder angebracht sowie Boden und Wände zusätzlich farbig gegliedert. »Um die Raumhöhe auf ein für Kinder erträgliches Maß zu reduzieren und erfassbar zu machen, empfiehlt sich beispielsweise eine farbliche Aufteilung der Wand in der Horizontalen«, empfiehlt Andrea Schmidt.

Das lässt sich gleich mit einer praktischen Maßnahme verbinden. Die untere Farbfläche sollte bis auf rund 1,60 m Höhe, dem Aktionsbereich der Kinder, scheuerfest bzw. abwaschbar ausgestattet sein.

Farbvorlieben auf Räume übertragen

Farben beeinflussen intensiv Gefühle und Wohlbefinden aller Menschen. »Gerade bei den Sprösslingen im Kindergartenalter,die Sinne und Wahrnehmung erst noch entwickeln, ist die Erlebnisfähigkeit und Beeindruckbarkeit durch äußere Reize noch viel ausgeprägter vorhanden als bei Erwachsenen,« erklärt Diana Hunger vom Brillux Farbstudio München. Daher wählt sie für Kindergärten eine Gestaltung, die dem Empfinden und den Bedürfnissen der Kinder entspricht, sie anregt und doch Geborgenheit vermittelt.

Mit welchen Farbstellungen gelingt das? Altersspezifisch sind bestimmte Vorzugs- und Ablehnungsfarben bekannt, die der österreichische Farbpsychologe Dr. Heinrich Frieling bereits vor über 50 Jahren anhand von Tests mit kleinen farbigen Gegenständen ermittelte.

Ein- bis Dreijährige haben keine besonderen Präferenzen, da sich das Farbsehen erst entwickelt.
Allerdings lehnt gerade diese Altersgruppe Rot, Blau und Grün als flächige Vollfarben an der Dekke, Wänden und Fußboden ab. Im Alter von drei bis fünf Jahren sind Signalrot,Violettrot, Chromgelb und Orange beliebt, während Schwarz, Weiß, Grau und Dunkelbraun dieser Kindergarten- Kernzielgruppe meist zuwider sind. Im Alter von fünf bis sieben Jahren nimmt die Violettvorliebe zugunsten von Pink und Rosa ab. Zu Rot, Gelb und Orange gesellen sich Grün und Blau als Vorzugsfarben. Diese intensiven Farbtöne eignen sich für die Fassadengestaltung von Kindergärten, bei der Innenraumgestaltung sollten sie jedoch auf großen Flächen abgewandelt und entsättigt zum Einsatz kommen,um nicht zu dominant oder gar bedrohlich zu wirken. Eine schlichte, harmonische Gestaltung mit gut abgestimmten Pastellfarben aus der bevorzugten Farbpalette ist sinnvoll, zumal ja auch noch Mobiliar, Spielzeug und die Kleidung der Kinder intensive Farbtupfer setzen.
Farben auf Nutzungen abstimmen Aus den Vorzugsfarben lässt sich für das gesamte Kindergartengebäude ein Farbkanon mit den entsprechenden Variationen für unterschiedliche Raumnutzungen ableiten. Generell sollte sich reines oder leicht abgetöntes Weiß auf die Decke beschränken, um die Beleuchtung im Raum zu optimieren.

Für eine ausgeglichene Atmosphäre in Aufenthalts- und Gruppenräumen rät Andrea Schmidt zu einem Hellbezugswert von 70 bis 90 für die Decke,von 50 bis 70 für Wandflächen und 30 bis 50 für Fußböden und Dekostoffe. Eingangsbereiche und Flure können dagegen auffälliger und kontrastreicher in gesättigteren, reineren Nuancen angelegt werden, die zudem weniger schmutzempfindlich sind.

Farbgestaltung ist in diesen Bereichen ideal geeignet, um die Orientierung der Kinder zu unterstützen und den Durchgangsverkehr zu lenken.
Die Umsetzungen aus dem Kindergarten »Sonnenschein
« in Leinefelde mit der farbig gestalteten Treppe und dem differenzierten Eingangsbereich der Kindertagesstätte in Kitzen sind dafür gute Beispiele. In Ruhe- und Schlafräumen gilt es, starke Kontraste zwischen Wand-, Decken- und Fußbodenflächen zu vermeiden.

Beruhigende, gedeckte Farbtöne tragen hier zur Entspannung bei. Wer sich das Wissen um Vorzugs- und Ablehnungsfarben zunutze macht, kann den Kindern auch den meist ungeliebten Gang zum Waschbecken und zur Toilette erleichtern.

Da Weiß und Grau von den Kindern abgelehnt werden, sollten deshalb beide Töne bei Sanitärräumen weder an Türen noch Wänden zum Einsatz kommen und stattdessen auf freundliche Farben, auch bei der Sanitärkeramik, zurückgegriffen werden.

Warnen und leiten mit Farben

In jedem Gebäude gibt es Bereiche oder Gegenstände, vor denen gewarnt werden muss oder die als Verbotszonen ausgewiesen sind. Im Erwachsenenumfeld werden solche Bereiche mit der erlernten Warnfarbe Rot gekennzeichnet und auch zuverlässig übersetzt. Anders bei Kindern:
Alles, was rot ist, weckt in diesem Alter Neugier und wirkt besonders attraktiv. Gefahren- und Verbotszonen damit zu kennzeichnen, wäre hier genau das falsche Signal. Barbara Hopf vom Brillux Farbstudio Leipzig empfiehlt: »Viel zuverlässiger wirkt, wenn Zugänge zu Erwachsenenbereichen, Heizungsräumen usw. mit den Ablehnungsfarben Weiß und Grau für die Kleinen visuell uninteressant gemacht werden.«

Mit reizvollen Akzenten in kräftigen Tönen kann dagegen gearbeitet werden, um die Orientierung der Kinder im Gebäudekomplex zu unterstützen.

Dazu zählen satte Farbflächen an den Gruppenraumtüren oder -wandscheiben. Martina Machava, im Brillux Farbstudio Berlin tätig,hat noch einen weiteren wichtigen Tipp aus ihrer Gestaltungspraxis: »Hilfreich für Kindergartenkinder, die ja noch nicht lesen können, ist außerdem die Ausweisung unterschiedlicher Räume mit gemalten Symbolen wie Früchten, Tieren oder Spielzeugen.«

Materialien sorgfältig auswählen

Alle Oberflächen in Kindergärten sind naturgemäß hohen Belastungen ausgesetzt. Hohe Qualität bei Anstrichen und Beschichtungsmaterialien macht sich daher bezahlt. Die Anstrichstoffe sollten mindestens lösemittel- und weichmacherfrei sein. Darüber hinaus können allergikergeeignete Anstrichstoffe ohne Konservierungsmittel für einen Großteil der Flächen eingesetzt werden.

Möchte man im Griffbereich der Kinder eine reinigungsfähige Beschichtung haben, sollte diese mindestens einen mittleren Glanz aufweisen, denn matte Anstriche sind nicht reinigungsfähig.

Für die unteren Wandbereiche bieten Glasfaserwandbeläge mit einer hoch scheuerbeständigen Beschichtung der Nassabriebklasse 1 eine ideale Oberfläche. Ein besonderes Augenmerk in Sachen Strapazierfähigkeit sollte auf die Tür- und Durchgangsbereiche gelegt werden: Diese Wände, die Türblätter und -rahmen benötigen eine besonders verschleißresistente Beschichtung.

Farbkonzept = Kindergartenkonzept

Farbgestaltung ist immer ein Kommunikationswerkzeug, das auf ein möglichst fruchtbares Gespräch zwischen Räumen und Nutzern ausgerichtet ist. Gerade in einem öffentlichen Bereich wie dem Kindergarten entsteht eine Farbgestaltung natürlich immer im Dialog mit dem Bau-herren und dem Träger der Einrichtung. Ideal ist, wenn die Farbgestaltung auch in das pädagogische Gesamtkonzept integriert ist. Von einer städtischen Kindertagesstätte wird man als Farbgestalter andere Anforderungen gestellt bekommen als von einer kirchlichen Einrichtung, einem Waldorf- oder Montessori-Kindergarten.

Für jede Ausrichtung gilt jedoch, dass ein sensibles, kindgerechtes Farbkonzept das tägliche Leben im Kindergarten bereichern, harmonischer und inspirierender gestalten kann - und das zu Kosten, deren Anteil an der Gesamtbausumme mehr als überschaubar sind.

Der Beitrag basiert auf Angaben verschiedener Brillux Farbstudios. www.brillux.de/...

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