Die 6,5 Milliarden Euro, die das Konjunkturpaket II hauptsächlich für Bildungseinrichtungen wie z. B. für Schulen zur Verfügung stellt, sollen aber in einen anderen wichtigen Bereich investiert werden: in die Bildungsinfrastruktur. Rechnet man den 25-prozentigen Eigenanteil der Kommunen noch dazu, stehen für Sanierungsvorhaben an Bildungsgebäuden mehr als acht Milliarden Euro zur Verfügung, die schwerpunktmäßig für die energieeffiziente Modernisierung ausgegeben werden sollen.
Gefordert: nachhaltige Konzepte in kurzer Zeit
Das ist eine gute Nachricht für Baufachleute und speziell für das farbige Handwerk. Der Haken: Diese immense Summe kann von den Gemeinden nur für Projekte beantragt werden, die kurzfristig in den Jahren 2009 und 2010 umsetzbar sind. Fast schon logisch, dass in den Rathäusern der Republik derzeit Hektik herrscht.
Doch die Gefahr besteht, dass sich dieser verständliche Aktionismus auf die Qualität der Planungen auswirkt. Hier sind neben den Planern und Architekten vor allem die Handwerker vor Ort gefordert — mit einer nachhaltigen Beratung und mit Konzepten, die die Bildungseinrichtungen nicht nur technisch zukunftsfit machen. Denn speziell in der durchdachten farbigen Gestaltung von z. B. Schulen steckt ein großes pädagogisches Potenzial, das es jetzt zu heben gilt. Eine anregende räumliche Atmosphäre ist für den Lernerfolg genauso wichtig wie gutes Unterrichtsmaterial, eine gute Ausstattung und gut ausgebildete Lehrer.
Wie man aus Lehranstalten Entfaltungsräume entwickelt, wird in der August-Ausgabe der Malerzeitschrift Mappe vorgestellt.