2005: Gutes Wachstum, verbessertes Ergebnis, solide Bilanzstruktur
Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2005 zeigte sich der Bosch-Chef insgesamt zufrieden: "Wir haben die positive Entwicklung sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis fortgesetzt." Der Konzernabschluss wurde erstmals nach den International Financial Reporting Standards – kurz: IFRS – vorgelegt. Demnach stieg der Umsatz der Bosch-Gruppe im Jahr 2005 um 6,4 Prozent auf 41,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich von 2,7 auf 3,2 Milliarden Euro. Das entspricht 7,7 Prozent vom Umsatz. Der Anstieg ist vor allem auf die deutliche Verbesserung des Finanzergebnisses zurückzuführen. Die operative Rendite ohne Finanzerträge betrug sechs Prozent. "Um unsere Innovationskraft auch weiterhin aus eigenen Mitteln zu finanzieren und zugleich weltweit Wachstumspotenziale zu erschließen, streben wir nach wie vor eine Vorsteuerrendite von sieben bis acht Prozent an", so Fehrenbach. Ergebnisrisiken sieht Bosch in den weiter steigenden Rohstoffpreisen und in dem sich weiter verschärfenden Wettbewerbs- und Preisdruck. Vor diesem Hintergrund seien besondere Anstrengungen erforderlich, um das operative Renditeniveau von 2005 zu halten.
Mit Blick auf die internationale Entwicklung in den Unternehmensbereichen sagte Fehrenbach: "Unsere breite regionale und sektorale Aufstellung zahlt sich deutlich aus." Im Jahr 2005 konnte Bosch vor allem in Asien-Pazifik zulegen. Hier betrug das Umsatzplus 16 Prozent. In Nord- und Südamerika wuchs Bosch um 11 Prozent und in Europa 3,5 Prozent. Damit stieg der Umsatzanteil des außereuropäischen Geschäfts von 32 auf 34 Prozent. Bei den Unternehmensbereichen erhöhte sich der Umsatz in der Kraftfahrzeugtechnik um 5,4 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro, bei den Gebrauchsgütern und Gebäudetechnik um 6,1 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro und in der Industrietechnik um 12,5 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Bosch-Finanzchef Gerhard Kümmel stellte fest: "Unsere Bilanz ist solide. Bosch ist für weiteres Wachstum finanziell gut gerüstet."
Die internationale steigende Nachfrage nach Bosch-Produkten hat auch einen positiven Effekt auf die Beschäftigungsentwicklung. Die Anzahl der Bosch-Mitarbeiter in den fortgeführten Geschäften einschließlich der Neukonsolidierungen stieg im Verlauf des Jahres 2005 um 13 000 auf rund 251 000. "Zum Jahresende 2006 wird die Bosch-Gruppe international voraussichtlich rund 260 000 Beschäftigte haben", so Fehrenbach. Der Mitarbeiter-Aufbau findet vor allem in den Wachstumsmärkten statt. Nachdem im Jahr 2005 auch in Deutschland auf vergleichbarer Basis 1 500 neue Stellen geschaffen werden konnten, will Bosch die Anzahl der Beschäftigten hier bei rund 110 000 annähernd stabil halten. Das Unternehmen plant im Jahr 2006 erneut, knapp eine Milliarde Euro in die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu investieren.
Innovationen als Antworten auf globale Herausforderungen
Bosch arbeitet darüber hinaus intensiv in allen Unternehmensbereichen an einer Vielzahl von technischen Innovationen. Fehrenbach: "Die Schonung von Umwelt und Ressourcen steht weltweit auf der Agenda. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr moderne Technik." Anfang 2006 arbeiteten bei Bosch rund 23 600 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung – das sind gut 1 600 mehr als ein Jahr zuvor. Im Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik erwirtschaftet Bosch bereits heute rund die Hälfte des Geschäftsvolumens mit Erzeugnissen, die das Unternehmen als erstes auf den Markt gebracht hat.
Bosch denkt bei der Entwicklung neuer Produkte über kurzfristige Neueinführungen weit hinaus: "Innovativ sein heißt für Bosch auch in Alternativen zu denken, die erst langfristig einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen", betonte Fehrenbach. Die Projekte reichen von alternativen Automobil-Antriebskonzepten bis hin zur regenerativen Energieversorgung. Die BBT Thermotechnik realisiert beispielsweise bereits heute sechs Prozent des Umsatzes mit Systemen, die erneuerbare Energien nutzen – Tendenz steigend. Darüber hinaus ist Bosch Rexroth bereits mit Antriebs- und Steuerungstechnik in Windkraftanlagen vertreten. Zukünftig soll mit Bosch-Technik sogar Strom aus den Strömungen des Meeres gewonnen werden. Noch steckt die Meeresenergie-Technik in den Kinderschuhen, aber: "Auch hier sind wir ganz früh dabei. Die Ökologie ist eine Langfrist-Aufgabe – genau richtig für ein langfristig ausgerichtetes Unternehmen wie Bosch", so Fehrenbach.