Zaha Hadid, 1950 in Bagdad geboren, studierte in der Schweiz, England und Beirut. Nach ihrem Abschluss an der Architectural Association School, London arbeitete Sie unter anderem mit Rem Koolhaas. Seit 1980 hat sie ein eigenes Büro in London und ist an zahlreichen Institutionen als Professorin tätig. Ihr persönliches Anliegen ist die Umsetzung der Theorie in die Baupraxis. Mit ihren Vorstellungen von avantgardistischer Baukunst signalisiert Hadid die Auflösung des Raumes und zugleich eine neuartige Definition seiner realisierten Form. Dadurch wird dem Betroffenen ein neues, unerhörtes Raumerlebnis vermittelt. Trotz aller Neuartigkeiten und Zukunftsträchtigkeit legt die Baukünstlerin Wert auf Funktionalität, die sich ausdrückt in flexiblen, fließenden Raumgliederungen. Sie machen die Räumlichkeiten sowohl für alte als auch neue Nutzungskonzepte geeignet.
Getreu ihrer interdisziplinären Handhabung der Architektur, zeigt die Retrospektive im Guggenheim Museum New York ein breites Spektrum von Malerei über Skizzen bis zu architektonischen Zeichnungen, von Modellen und Möbeln bis zu Animationen. Die Ausstellung in der Rotunde der angrenzenden Tower Gallery des Museums ist chronolgisch aufgebaut und wird durch Hadids thematische Studien zu architektonischen Fragen ergänzt.
Hadid gestaltete 2005 das Zentralgebäude des neuen BMW Werk Leipzig, welches sich damit in einer Tradition anderer herausragender architektonischer Highlights bei BMW einreiht. Hierzu zählen unter anderem die Konzernzentrale in München, der so genannte "Vierzylinder" des Architekten Karl Schwanzer (eingeweiht 1973) sowie die derzeit im Bau befindliche "BMW Welt". 2004 wurde Hadid als erster Frau der Pritzker Architecture Prize - der "Nobelpreis" der Architektur - zugesprochen. Das BMW Werk Leipzig erhielt ein Jahr später den Deutschen Architekturpreis. Die BMW Group stellte für die Retrospektive im Guggenheim Museum ein Modell dieses Zentralgebäudes im Werk Leipzig zur Verfügung, das an prominenter Stelle gezeigt wird.