Das Themenspektrum ist breit: Es geht um Fragen wie Wertewandel, Zukunftserwartungen, Gerechtigkeit, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse sowie Lebenszufriedenheit, Vertrauen und Risikobereitschaft der Bürger. Das SOEP ist damit die größte und die am längsten laufende interdisziplinäre Längsschnittuntersuchung der Wissenschaft bei privaten Haushalten in Deutschland. Der besondere Nutzen der Arbeit der Wissenschaftler: Es entstehen nicht nur Momentaufnahmen. Weil sie dieselben Menschen in ihren Längsschnittstudien über längere Zeiträume regelmäßig befragen, können die Forscherinnen und Forscher die Lebensbedingungen, Persönlichkeitsmerkmale und Wertvorstellungen der Menschen in Deutschland wie in einem Dokumentarfilm beschreiben.
Für Themen wie Familienleben, Nachbarschaft, das Miteinander von Jung und Alt, das Zusammenleben von Migranten und Deutschen, die alternde Bevölkerung, das Erforschen von Bildungsverläufen, Arbeitsverhältnissen und ganzen Biographien ist das SOEP die wichtigste wissenschaftliche Datenquelle. Die Exzellenz des Sozio-oekonomischen Panels wird maßgeblich durch seine wissenschaftliche Unabhängigkeit bestimmt. "Diese Unabhängigkeit gewährleistet die für Längsschnittanalysen erforderliche Beharrlichkeit, die grundlegenden Fragen immer wieder neu zu stellen. Und sie erlaubt dem SOEP systematische Weiterentwicklungen, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben", sagte Ministerin Schavan.
Das SOEP ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft (WGL), die als eine Abteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) organisiert ist. Das Panel wird zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von den Bundesländern finanziert - in 2008 sind das insgesamt 4,079 Millionen Euro. Zum Geburtstag des SOEP ist eine Broschüre erschienen, die anhand von 25 markanten Ergebnissen die Arbeit des Panels verdeutlicht.