"Forschung ist der Schlüssel dafür, dass Biokraftstoffe in Zukunft einen wesentlichen Beitrag für die Energieversorgung leisten können", sagte Staatssekretär Thomas Rachel. Forscherteams aus Hochschulen, außeruniversitären Einrichtungen und aus der Wirtschaft sollen gemeinsam an neuen Prozessen für die Umwandlung von Biomasse arbeiten, damit aus pflanzlichen und sonstigen biologischen Abfällen Kraftstoffe der so genannten zweiten Generation werden. "Diese Kraftstoffe lassen sich sowohl als Treibstoff im Auto als auch zum Gewinnen von Strom und Wärme nutzen", sagte Rachel. Weil Bio-Abfälle zum Einsatz kommen, würde die Produktion von Biosprit nicht zu Lasten des Anbaus von Nahrungsmitteln gehen. "Das Potenzial der Kraftstoffe ist riesig", betonte der Staatssekretär.
Ziel ist es, durch ausgewählte Forschung und Entwicklung bereits vorhandene Technologien zur Biomassenutzung zu optimieren, Verfahren miteinander zu verknüpfen (Kaskadennutzung) und neue Verfahren zu entwickeln, um den begrenzt verfügbaren Rohstoff Biomasse so effizient und nachhaltig wie möglich energetisch zu nutzen.
Ein besonderes Förderangebot richtet sich an Arbeitsgruppen unter Leitung von jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die langfristig angelegte Forschungsvorhaben mit völlig neuen Ansätzen zur Nutzung von Biomasse verfolgen wollen. Die Arbeiten der BMBF-Förderinitiative werden eng verzahnt mit laufenden Aktivitäten in den Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, zum Beispiel im Forschungszentrum Karlsruhe. Hier wird derzeit an einem Verfahren gearbeitet, mit dem durch Pyrolyse sowie Vergasung von Biomasse synthetische Kraftstoffe mit gezielt einstellbaren Eigenschaften oder chemische Grundstoffe gewonnen werden können. Das Helmholtzzentrum für Umweltforschung (UFZ) beschäftigt sich in Forschungsarbeiten auch mit Aspekten einer agrarökonomischen- und ökologischen Betrachtungen von Biomasseerzeugung.