Die Bundesforschungsministerin setzt darauf, dass die Umsetzung der Hightech-Strategie in erheblichem Umfang neue Arbeitsplätze schaffen wird. "Bei konsequenter Umsetzung können so in den kommenden Jahren bis zu 1,5 Millionen neue Arbeitsplätze in den Zukunftsbranchen entstehen", sagte Schavan. Ein elementarer Bestandteil der Hightech-Strategie ist der systematische Brückenschlag von der Wissenschaft zur Wirtschaft. Die von Ministerin Schavan berufene und hochkarätig besetzte Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft zu Technologie-Perspektiven für Zukunftsmärkte wird die Umsetzung der Hightech-Strategie begleiten und die enge Kooperation von Forschungsinstitutionen und Unternehmen fördern.
Bund investiert bis 2009 insgesamt 14,6 Milliarden Euro für Hightech
Bis zum Jahr 2009 wird der Bund insgesamt 14,6 Milliarden Euro für Hightech investieren. Teil davon ist das zusätzliche Sechs-Milliarden-Programm, mit dem die Bundesregierung ein klares Signal für die Priorität von Forschung und Entwicklung gesetzt hat. "Diese Investitionen sind eine enorme Schubkraft. Damit kommen wir dem Ziel einen großen Schritt näher, bis 2010 den Anteil von Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt auf drei Prozent zu heben. Der Bund leistet seinen Teil dazu, nun sind die Länder und die Wirtschaft am Zuge", hob die Bundesforschungsministerin hervor.
Die Hightech-Strategie beinhaltet fünf Querschnittsbereiche: Enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Steigerung des privaten Innovationsengagements, gezielte Verbreitung von Spitzentechnologien, Internationalisierung von Forschung und Entwicklung sowie Talentförderung. "Wir wollen Talente und Begabungen in allen Bereichen fördern, von den Natur- und Technik- bis zu den Geisteswissenschaften, vor allem auch den Nachwuchs", betonte Schavan.
Beispiele für die Querschnittsaktivitäten sind die Einführung der Forschungsprämie für Aufträge kleiner und mittlerer Unternehmen an Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die Gründungsförderung für neue Hightech-Unternehmen sowie die Begabtenförderung.
Spitzentechnologien tragen zur Lebensqualität bei
Zusätzlich zu den Querschnittsbereichen werden 17 Innovationsfelder mit modernsten Technologien definiert. Diese reichen unter anderem von der Sicherheitsforschung über Gesundheitsforschung und Medizintechnik, optische Technologien, Umwelttechnologien über die Bereiche Information und Kommunikation, Luft- und Raumfahrt, Fahrzeug- und Verkehrstechnologien, Mikrosystemtechnik bis hin zu Nano-, Bio- und Werkstofftechnologien. An den Beispielen Sicherheitsforschung und Gesundheitsforschung verdeutlichte die Ministerin die Beiträge der High-Tech-Strategie zur Lebensqualität: "Sicherheit nach innen und außen wird immer wichtiger. Derzeit wird ein übergreifendes Sicherheitsforschungsprogramm erarbeitet, das wichtige Beiträge zum wirksamen Schutz der Menschen und ihrer Freiheit leisten wird." Im Bereich der Gesundheitsforschung bilden beispielsweise Vorsorge sowie neue Diagnose- und Behandlungsmethoden Schwerpunkte. Ein zentraler Aspekt dabei sei auch die Senkung der Kosten im Gesundheitswesen. "Die Leitlinie heißt hier: Mehr Qualität zu geringeren Kosten", so Schavan.
"Spitzenstandort braucht Spitzenfachkräfte in allen Bereichen"
Die Ministerin betonte, dass die Entwicklung in Deutschland hin zur wissens- und forschungsintensiven Industrien und Dienstleistungen nur zu schaffen sei, wenn gleichzeitig das Ausbildungs- und Qualifikationsniveau höchsten Anforderungen entspricht. "Ein Spitzenstandort braucht Spitzenfachkräfte in allen Bereichen", so Schavan.
Prognosen gehen davon aus, dass Deutschland aufgrund der demographischen Entwicklung und des wirtschaftlichen Strukturwandels auch künftig einen deutlich größeren Bedarf an Fachkräften haben wird. Dies gilt für Facharbeiter und Techniker, dies gilt vor allem aber auch für akademisch gebildete Fachkräfte, da hier die erwartete Nachfrage in den kommenden zehn bis 20 Jahren besonders bedeutsam ist.
Vor diesem Hintergrund, so die Ministerin, sei es von strategischer Bedeutung, Aus- und Weiterbildung in Deutschland nachhaltig zu stärken. Schavan verwies dabei auf die von der Bundesregierung bereits angestoßenen Maßnahmen, etwa im Rahmen des Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs. Wichtig sei es auch, die Neuerung des Dualen Berufsausbildungssystems weiter voran zu treiben. "Die Attraktivität dieses Ausbildungsweges für Handwerk und Dienstleistung, für leistungsstarke und leistungsschwächere Jugendliche gleichermaßen zu stärken, ist Ziel dieser Erneuerung. Das erfordert vor allem mehr Differenzierung und mehr Freiraum für Betriebe und für Auszubildende bei Ausbildungsinhalten, Abschlüssen und Anschlüssen".
Mit Blick auf die Hochschulen verwies Ministerin Schavan auf die Prognose der Kultusministerkonferenz, nach der in den nächsten Jahren die Studierendenzahlen von rund 2 Millionen auf bis zu 2,5 Millionen Mitte des nächsten Jahrzehnts ansteigen werden. "Dies ist nicht zuletzt angesichts des absehbar steigenden Bedarfs an hoch qualifizierten Fachkräften eine außergewöhnliche Chance für Deutschland", so Schavan.