Die Online-Landkarte ist für viele Nutzer interessant: Beispielsweise können sich angehende Mediziner über das Betreuungsverhältnis von Studierenden zu Professoren oder über die unterschiedlichen Durchschnittsnoten in den Staatsexamina informieren. Patienten wie auch Unternehmen können Auskünfte zu den herausragenden Forschungsschwerpunkte der 36 hochschulmedizinischen Standorte bekommen.
Auf einen weiteren Aspekt wies Fakultätentags-Präsident von Jagow hin: "Bedeutung hat die Landkarte Hochschulmedizin gerade auch für die Fakultäten und Universitätskliniken selbst und für die Länder, die mit der Föderalismusreform die volle Finanzierungsverantwortung für die Hochschulen übernommen haben. Hier ist eine ganze Reihe von Kennziffern zur Finanzierung und zur Personalausstattung der Hochschulmedizin aufschlussreich. Wie weit die Spannen reichen, macht ein Indikator deutlich, der die Anzahl der Studierenden im Verhältnis zum Landesbeitrag für die Hochschulmedizin beziffert: So kommen an manchen Medizinischen Fakultäten auf eine Million Euro Landesmittel weniger als 25, und an anderen Fakultäten deutlich über 50 Studierende. Interessant wird es, wenn man diese Zahlen in Relation zu Kennziffern setzt, die den Erfolg der Standorte in der Lehre anzeigen, wie z.B. zur durchschnittlichen Studiendauer.
Die Online-Version der Landkarte ermöglicht Recherchen nach unterschiedlichen Auswertungsebenen. Nutzer können die Ergebnisse einzelner Hochschulen, den Vergleich aller 36 Hochschulstandorte oder eine Auswertung im Vergleich der Bundesländer abrufen. Ein gutes Beispiel für eine Auswertung sind die von der Hochschulmedizin eingeworbenen Forschungsmittel aus der Europäischen Union: Im Zeitraum von nur zwei Jahren konnte die Einwerbung dieser Mittel im Durchschnitt aller Fakultäten fast verdoppelt werden, von durchschnittlich einer Million Euro im Jahr 2003 je Fakultät auf 1,9 Millionen Euro im Jahr 2005.
Die Landkarte Hochschulmedizin wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) erstellt. Ein Expertengremium mit Vertretern von Forschung, Lehre, Krankenversorgung, Verwaltung und Ländern hat die Erarbeitung der Landkarte beratend begleitet. Finanziert wurde die Erstellung der Landkarte vom BMBF, mit jährlichen Aktualisierungen fortgeführt wird sie in eigener Verantwortung vom MFT. Die Datenerhebung erfolgte durch das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI).
Neben der jetzt gestarteten Online-Version gibt es einen Druckbericht zur Landkarte Hochschulmedizin, in dem die wesentlichen Ergebnisse wiedergegeben werden. Er ist zu beziehen beim Projektträger Gesundheitsforschung, Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn, E-Mail: gesundheitsforschung@dlr.de
Die Online-Version ist zugänglich unter www.landkarte-hochschulmedizin.de