Die digitalen Medien und insbesondere das Internet haben die Welt in einer bislang nicht geahnten Geschwindigkeit vernetzt und den Alltag in den entwickelten Ländern radikal verändert. Jede neue Analyse der Mediennutzung zeigt es: das Verhalten der Menschen ändert sich. Die Nutzung des Computers wird permanent, der Zugang zum Internet ebenfalls. Für die heute 15 bis 23-Jährigen ist Continuous Computing selbstverständlich.
Social Software
Die neuen Konsumenten sind heute keine bloßen Empfänger von Informationen mehr. Zwar stehen sie weiterhin im Schnittpunkt vieler Informationsflüsse, aber sie werden mehr und mehr selbst aktiv. Sie fragen, was sie mit den digitalen Medien machen können und entwickeln dabei kreative, nicht vorhersehbare Formen. Die neueste Antwort ist Social Software, die von der Aktivität ihrer Nutzer lebt, ja, eigentlich nichts anderes als die Summe ihrer Nutzer ist. BLOGS sind fortgesetzte, auf Feedback angelegte Tagebücher, VLOGS ebensolche Bildbotschaften, PODCASTS sind selbst hergestellte Tonspuren, COMMUNITIES sind digitale Interessen- und Spaßgruppen, und WIKIS nennen sich interaktive, lebende Wissenssammlungen - um nur die wichtigsten Formen der Social Software zu nennen.
Alles in Echtzeit
Dabei ändert sich das Verhältnis des Subjektes zu sich selbst und seiner Umwelt. Privates wird öffentlich, die eigenen Gefühle und Erfahrungen sind wichtig und werden spontan geteilt. Digital unterstützte Fernbeziehungen werden wie persönliche, nahe Kontakte erlebt - in der Folge sinkt die Toleranz gegenüber langen Wartezeiten. Eine SMS wird typischerweise nach spätestens 30 Minuten beantwortet. Da alle Menschen erreichbar sind, ziehen sich Raum und Zeit noch enger zusammen, gilt die gleiche "Echtzeit" von Japan bis Kalifornien, von Helsinki bis Sydney. Die letzten zehn Jahre brachten eine Entwicklung in Gang, als wäre man von der Dampflok direkt in die Concorde umgestiegen.
Neue Tools für Unternehmen nutzen
Social Software lässt neue Beziehungsgeflechte und Abhängigkeiten entstehen. Niemand ist allein, so lange er die Methoden und die neuen Tools beherrscht. Beide ändern sich in einem kreativen, weltweit vernetzten Prozess in hoher Geschwindigkeit. Eine gute Agentur für digitale Kommunikation versucht diesen Prozess nicht von außen zu lenken - denn das ist aussichtslos, wird durchschaut und mit Aufmerksamkeitsentzug bestraft. Vielmehr wird diese Agentur die spontanen Ergebnisse dieses Prozesses für ihre Kunden analysieren und nutzen. Auch die großen Unternehmen haben die Möglichkeit in der digitalen Welt der neuen Konsumenten mitzumachen und die Chance zu nutzen, eine wichtige Rolle in deren Leben einzunehmen. Ihr Engagement muss dann jedoch über das Angebot einer regulären Website hinausgehen. Hier setzt BlueMars an und schafft interaktive Umfelder, wie z.B. Online Communities. Damit öffnet die Agentur ihren Kunden die Tür zu den neuen Konsumenten, so dass sie erreichen, was heute wichtiger ist als jemals zuvor: Aufmerksamkeit, Präsenz, Widererkennbarkeit.
Crossmedia Symposium 2005