Anlässlich des 40. Jahrestages dokumentiert das Webspecial den Frankfurter Auschwitz Prozess. Die interaktive Darstellung des Themas spricht Oberstufenschüler dort an, wo sie sich informieren im Internet. Mögliche Barrieren junger Menschen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, sollen sinken. Die Herausforderung bestand für uns darin, die Seiten so zu gestalten, dass das Thema adäquat dokumentiert wird und zugleich die Schüler angesprochen werden, erklärt Dr. Anja Rau, verantwortliche Account-Managerin bei BlueMars.
Um dies zu erreichen, ist lediglich das Intro des Webspecials in dunklen Tönen gehalten, ansonsten dominieren helle Farben. "Wir präsentieren das Thema in aller Eindringlichkeit," sagt Dr. Rau, "abseits von erlernten Darstellungsklischees." Zu diesen würden beispielsweise überwiegend dunkle Töne und schwermütige Hintergrundmusik gehören, die jedoch nicht zwangsläufig auch die Authentizität erhöhen. Und gerade junge Menschen fühlen sich von solchen Darstellungen oftmals wenig angesprochen. Demgegenüber ist das BlueMars Design sehr viel nüchterner.
Bei der Programmierung der Seiten in Flash 7 wurden die technischen Möglichkeiten voll ausgeschöpft. Über 60 Ton-Bild-Collagen sind in die Seiten integriert. Darüber hinaus ist die Navigation des Webspecials explorativ und zugleich selbst erklärend. Die Nutzer werden nicht an die Hand genommen und durch die Seiten geführt. Vielmehr werden sie dazu animiert, sie zu erforschen und sich durch die Vielzahl der Informationsangebote zu klicken. Durch die selbst erklärende Navigation behalten sie dabei jederzeit die Orientierung.
Im Frankfurter Auschwitz Prozess mussten sich von 1963 bis 1965 SS-Angehörige verantworten. Der Prozess erreichte rund 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges große mediale Aufmerksamkeit. Das Webspecial basiert auf einem dreistündigen TV-Dokumentar-Film des Hessischen Rundfunks zum Frankfurter Auschwitz Prozess. Es ist in vier Themenblöcke unterteilt: das Verbrechen, der Prozess, Frankfurt als Wendepunkt sowie Auschwitz und wir. Somit dokumentiert es erstens die Zeit im Konzentrationslager Auschwitz, zweitens den Prozess, drittens den Einfluss, den der Prozess auf die Haltung in der deutschen Gesellschaft zum Umgang mit der Geschichte in den 60er Jahren hatte und viertens wie wir heute mit dem Thema umgehen. O-Töne und Fotos dokumentieren die Geschehnisse.
Inhaltlich wurde das Projekt von den Redakteuren des Hessischen Rundfunks, Thomas Scherenbeck (Chef vom Dienst), Volker Denkel und gesamtverantwortlich von Stephan Groß, betreut. "Wir freuen uns über das Ergebnis der Zusammenarbeit mit BlueMars und sind davon überzeugt, mit dem Webspecial ein interessantes Informationsangebot besonders für Schüler produziert zu haben", fasst Stephan Groß zusammen.
Neben dem Online-Informationsangebot vertreibt der Hessische Rundfunk das Webspecial auch als CD-ROM, zusammen mit der DVD des Dokumentarfilms.
www.auschwitzprozess.hr-online.de