Keine Frage: Das Internet ist längst ein Massenmedium - nur die Online-Werbung geht noch an Krücken. 55 Millionen Deutsche sind durchschnittlich eine Stunde pro Tag online. Und doch ziehen die großen Werbeetats an der Online-Branche vorbei. Gerade 250 Mio. von 30 Mrd. wurden im Vorjahr für Online-Werbung ausgegeben. Ein Grund zur Entmutigung? Keineswegs. Die Branche ist zuversichtlicher denn je. 'Doch wann kommt der Durchbruch der Onlinewerbung'? fragte BlueMars-Geschäftsführer Tobias Kirchhofer zur Eröffnung der Diskussion.
Einig waren sich die sechs Redner des Podiums und Moderator Professor Jo Groebel, dass das Internet für die Werbung 'ein Medium mit starkem Potenzial ist'. (Alexander Felsenberg, Bundesverband Digitale Wirtschaft). Gegensätze zeigten sich bei der Frage, wie das Internet für die Werbung am besten zu nutzen sei. Nervt Online-Werbung generell? Will die Internetgemeinde tunlichst von Werbung verschont bleiben? Oder mangelt es der Online-Werbung am richtigen Content? Ist das Internet ein reines Infomedium oder 'mehr als nur ein kurzer Klick auf den Nachrichtenticker'? (Paul Mudter, Interactiv Media).
Egal, wie man zu Online-Werbung steht - ihren Erfolg hat die Online-Branche selbst in der Hand, wie das Podium selbstkritisch anmerkte: Mit intelligenter Internet-Werbung kommen auch die großen Budgets.
Und hier noch einige Stimmen des Abends:
'Online-Werbung ist noch ein kleines, aber zunehmend wichtigeres Medium. Künftig wird es eine entscheidende Säule im Medienmix sein'. Kai Bald, Deutsche Bank
'Wenn wir intelligente Werbeformen im Internet entwickeln, kommen auch die großen Budgets'. Burkhard Köpper, Jaron Direct
'Werbung ist der Transport von Emotionen, und der hängt vom Content und nicht vom jeweiligen Medium ab. Wir haben noch keine Formate, die wie bei der klassischen Werbung zum Stadtgespräch werden'. Martin Hubert, BBDO Interone
'Die Menschen gehen massenweise ins Internet, aber die Online-Werbung kommt nicht hinterher'. Alexander Felsenberg, Bundesverband Digitale Wirtschaft (vorher dmmv)
'Werbung im Internet darf nicht nerven. Das Wichtigste bei Pop-Up-Fenstern ist deshalb ein großer und deutlich sichtbarer Schließ-Button'. Moritz Diekmann, Procter & Gamble
'Das Internet ist klar ein Massenmedium, das viele Möglichkeiten der Markenpositionierung bietet'. Paul Mudter, Interactive Media CCSP
'Die beispielhafte Online-Werbung gibt es noch nicht'. Professor Jo Groebel, Europäisches Medieninstitut