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Offener Brief

In 50 Jahren gewachsen, in drei Tagen gefällt. Spur der Zerstörung zieht sich durch den Pfälzer Wald

(PresseBox) (Rhodt unter Rietburg, )
"Der Duft gebratener Kastanien weht durch die Luft, das goldene Laub leuchtet aus Wäldern und Weinbergen, der neue Wein wird an jeder Ecke angeboten – es ist Herbst an der Südlichen Weinstrasse. Die Esskastanien, im Pfälzer Dialekt - Keschde - genannt, sind eine regionale Besonderheit in den Wäldern der Südpfalz." (Zitat: www.suedlicheweinstrasse.de)

Zitate und Phrasen die "Lust auf mehr" versprühen sollten - solange man sich als Tourist nicht in den gelobten Wald hinein wagt und nach den Keschden Ausschau hält. Dort erwartet den Touristen dieser Tage anstatt frischen Kastanien, frisch geschlagenes Holz. Und anstatt goldenen Blättern nur blaues Öl in den Pfützen der Holzabfuhr. Ausgefahrene LKW-Wege gleich im Anschluss an den damals werbewirksam in Szene gesetzten "Trimm-Dich-Pfad" der Verbandsgemeinde Edenkoben runden das Bild gekonnt ab.
Alles in allem Bilder die Touristen sicherlich lieben. Und ganz sicherlich wird dieses positive Image auch gerne weitergegeben - an Freunde, Bekannte sowie andere Pfalz-Interessierte. Die Reisebranche boomt - auch in der Pfalz. Viele verdienen mit dem Tourismus ihr tägliches Brot. Jeder Winzer, jeder Gastronom und auch jeder Unterkunftsbesitzer. Zugleich ist der Tourismus aber wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor auf eine intakte Natur und Umwelt angewiesen.

Der Holzeinschlag ist gewaltig: Ganze Waldbereiche werden oft völlig kahl geschlagen und die Lebensgrundlage der Tier- und Pflanzenwelt vernichtet. Schneisen zwischen den Wegen lassen oft durch den kompletten Wald blicken. Verantwortliche nennen es Nutzwald. Jogger, Jäger, Mountainbiker und Wanderer dagegen halten es für Raubbau an Wild und Natur und ziehen erstmalig an einem Strang.

Sicherlich sagt niemand etwas geregelte Holznutzung und -abfuhr. Doch was rechtfertigt eine 24-Std. Abfuhrgenehmigung der Gemeinden den nächtlichen Abtransport der geschlagenen Ware? Ein Zeitfenster am Tag wäre Mensch und Natur sicherlich dienlicher. Ebenso würde ein Aufforsten nach dem Abforsten die Wunden kitten. Der Wald würde sich erholen, das Wild zurückkehren. Aber auch die Aufforstung scheint ein Fremdwort in den Köpfen der Verantwortlichen zu sein. Laut Aussage der Forstbetriebe erholt sich der Wald von selbst - auch ohne Aufforstung. Und ist kein Wild mehr da, werden einfach die Pachtmieten für Jäger gesenkt. Wild ist eh nicht gut für die Bäume – nur seltsam das früher die Bäume auch trotz Wild überlebten...

Laut der September-Ausgabe des Journals „Südliche Weinstraße“ lieben auch „die Menschen hinter den Verwaltungschefs“ unsere Natur. Sicherlich sollte ihnen dann die geschilderte Situation nicht entgangen sein. Alle jene „genehmigenden Institution“ sollten sich vor Augen halten: Lust auf Natur dient nicht nur den Freizeitsportlern und Jägern. Lust auf Natur dient in erster Linie der lokalen Bevölkerung, der durch den Wegfall ihrer Hauptunterhaltsquelle "Tourismus" die Lebensgrundlage entzogen wird. Während die Gewinne aus den Holz-Geschäften nur einigen wenigen Nutznießern zugute kommen, müssen die negativen Folgen aber von der gesamten betroffenen Region getragen werden.

Zweifelsohne gehört der Wald zur Pfalz wie der Schoppen zum Wein. Kein schönes Bild dieser Tage zwischen Rietburg, Lolosruhe und Heldenstein. Tourismus kann Natur- und Umweltschutz wie auch Umweltbewusstsein fördern. Mit Abholzung ohne Aufforstung sowie ausfälligen Holzindustrie-Arbeitern fällt dies sicherlich ein wenig schwerer.

Ihre Touristen, Jogger, Naturliebhaber und Jäger
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