Die Spammer beweisen eine zunehmende Marketing-Intelligenz, indem sie sich verstärkt auf die Bedürfnisse der Verbraucher einstellen. Die Anzahl von Spam E-Mails, in denen Geldanleihen und Kreditkarten angeboten werden, nahmen im Vergleich zum Dezember um 72 Prozent zu. Die Spammer adressierten damit ganz gezielt Verbraucher, die infolge der Weihnachtsausgaben mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen. Zudem befanden sich die allgemeinen „guten Vorsätze für das neue Jahr“ im Visier der Spam-Versender: Menschen, die an eine Diät oder ans Entgiften denken oder generell ihr Aussehen ändern möchten. Die Menge an Spam mit Kosmetikangeboten stieg im Januar gegenüber dem Dezember um 15 Prozent an.
Die Spam-Trends spiegeln die zunehmende Ausrichtung der Spammer auf saisonale und aktuelle Kampagnen, die sich Techniken zueigen machen, wie sie vom „Social Engineering“ her bekannt sind. Dabei spielt der Spam-Content mit den Ängsten und Motivationen der Menschen, um sie zum Öffnen von E-Mails zu bewegen.
Das Spam-Niveau blieb derweil konstant: BlackSpider beziffert den Anteil an Spam E-Mails auf 81,68 Prozent.
Die gute Nachricht ist, dass die Anzahl der mit Viren infizierten E-Mails von 3,93 Prozent im Dezember auf 1,45 Prozent im Januar sank.
Das Virus Sober.X verweist das Virus Netsky.P für den zweiten Monat in Folge auf den zweiten Platz in der Liga der Top-10 Viren, die wie folgt aussieht:
1. W32.Sober.X
2. W32.Netsky.P
3. Phish-BankFraud.eml.a
4. W32.Blackmal.E
5. Trojan-Spy.HTML.Bankfraud.hs
6. W32.Mytob.EA
7. W32.Netsky.D
8. W32.Mytob.DF
9. W32.Mytob.AG
10. W32.Mytob.C
Für Günter Fuhrmann, Geschäftsführer der deutschen BlackSpider Niederlassung, ist das Problem klar: „Wir befinden uns zwar im neuen Jahr, aber vieles bleibt doch beim Alten. Obwohl Phishing-Attacken im letzten Jahr so manche Schlagzeile eroberten, fallen die Menschen immer wieder auf den Trick rein. Denn sonst würden die Urheber von Malware sich nicht die Mühe machen, diese zu verschicken.“