Handlungsbedarf sieht die ITK-Branche nicht nur in der Steuergesetzgebung. Den Wust an Vorschriften in vielen Bereichen zählt Bonn zu den stärksten Wachstumsbremsen: "Noch hat der begonnene Bürokratieabbau nicht die erwarteten Erleichterungen gebracht." In seinem neuen Mittelstandsprogramm greift der BITKOM weitere Themen auf, die vor allem Inhaber kleinerer und mittlerer Firmen beschäftigen. Neben klaren Gesetzen, die auch für Nichtjuristen verständlich sind, fordert der Verband bessere Startkonditionen für Firmen. "Wenn Deutschland den Anschluss an die führenden Hightech-Länder behalten will, müssen wir Gründer besonders fördern", sagte Bonn. Kleinunternehmer und Mittelständler seien der wichtigste Motor für neue, zukunftsträchtige Jobs. Die Branchenexperten, die das Programm formuliert haben, denken dabei an mehr als Startup-Seminare: Die Hochschulen müssen Keimzellen für Geschäftsideen werden, lautet eine Kernbotschaft. "Hochschulen dürfen sich nicht nur der Forschung widmen, sondern müssen berufliche Handlungsfähigkeit vermitteln", erklärte Bonn. "Nur so werden aus Erfindungen auch Verkaufserfolge."
Der BITKOM begrüßt, dass der innovative Mittelstand ein Schwerpunkt der "Hightech-Strategie" des Bundes ist. Rund 1,5 Milliarden Euro zusätzlich sind bis zum Jahr 2010 für die Innovationsförderung kleiner und mittlerer Unternehmen vorgesehen. "Jetzt kommt es darauf an, die Forschungsprogramme auf die spezifischen Bedürfnisse des Mittelstandes auszurichten", sagte Bonn. Bei kleineren Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu 10 Millionen Euro schrecken rund ein Drittel davor zurück, überhaupt Mittel aus einem Forschungsprogramm zu beantragen. Grund sind komplizierte und aufwändige Antragsverfahren.
Das "BITKOM Mittelstandsprogramm 2006" kann unter http://www.bitkom.org/... abgerufen werden.